Kinderimpfung: «Der SRF-Beitrag hat viele Mitglieder verunsichert»
Letzten Mittwoch liefen die Drähte bei Pädiatrie Schweiz heiss. Grund war ein Bericht betreffend die Covid-Impfung bei gesunden Kindern in der Tagesschau. Nun spricht Philipp Jenny über die Missverständnisse und über die Impfung im Allgemeinen.
, 10. Januar 2022, 09:21Herr Jenny, Ihre Antwort auf die Aussagen von Christoph Berger betreffend die Covid-Impfung bei gesunden Kindern in der SRF-«Tagesschau» von letzten Dienstag weckte den Eindruck, dass Sie nicht einig sind mit dem EKIF-Chef.
Die Impfung bei Kindern steht unter Kritik, weil Kinder einen sehr milden Verlauf haben, teilweise ohne Symptome. In einer Medinside-Umfrage wurde sie von den Lesern mehrheitlich als überflüssig bezeichnet.
Das rechtfertigt die Kritik «überflüssig».
Ob die Impfung mit den zugelassenen Impfstoffen gegenüber anderen Mutanten wirksam ist, wissen wir heute nicht. Macht eine Impfung als Prophylaxe überhaupt Sinn?
Sie sind selber Kinderarzt mit eigener Praxis. Empfehlen Sie unter den erwähnten Aspekten wie milder Verlauf etc. verunsicherten Eltern die Impfung?
Anders gefragt: Ich habe selber ein Kind. Käme ich verunsichert zu Ihnen und würde Sie um Rat bitten: Würden Sie mir zur Impfung raten?
Verzeichnen Sie bereits Anmeldungen in Ihrer Praxis?
Stellungnahme von Pädiatrie Schweiz zum SRF-Bericht
COVID-19: Unveränderte Impfempfehlung Covid-19 für Kinder im Alter von 5-11 Jahren
- wegen einer chronischen Erkrankung bereits stark gesundheitlich belastet sind, um möglichst jede zusätzliche Erkrankung/Infektion zu verhindern (z. B. im Falle einer schweren neuromuskulären Erkrankung).
- enge Kontakte (Haushaltsmitglieder) von Personen sind, die sich z.B. wegen Immundefizienz selbst mit der Impfung nicht ausreichend schützen können.
Lesen Sie weiter zum Thema:
Kinder: Covid-Impfung ab Januar mit Biontech möglichArtikel teilen
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