Kantonsspital Uri: Verlust budgetiert, Gewinn erzielt

Dank dem Zuwachs an stationären Behandlungen ist der Abschluss 2015 deutlich besser als erwartet ausgefallen.

, 8. März 2016 um 09:03
image
  • kantonsspital uri
  • uri
  • spital
  • jahresabschluss 2015
Im Geschäftsjahr 2015 erzielte das Kantonsspital Uri (KSU) einen operativen Gewinn von 6,55 Millionen Franken. Nach Abzug der Nutzungsgebühr an den Kanton Uri sowie den Abschreibungen bleibt ein Jahresgewinn von 1,43 Millionen Franken. Budgetiert wurde ein Verlust von 450'000 Franken. 

Mehr Privat- und Halbprivatpatienten

Im KSU wurden 2015 insgesamt 269 stationäre Patienten mehr betreut als im Vorjahr. Sämtliche Kliniken verzeichneten einen Zuwachs. Die Zahl der zusatzversicherten Patienten ist um 101 gestiegen. «Wir sind überzeugt, dass wir diese Tendenz durch das ausgebaute Angebot in der Hotellerie beeinflussen konnten», wird Spitalratspräsident Peter Vollenweider in einer Mitteilung zitiert. 

Mehr komplexe Krankheiten behandelt

Neben den steigenden Patientenzahlen hat der Schweregrad der Behandlungen in der Medizin stark zugenommen. Konkret werden heute mehr komplexe Krankheiten behandelt als früher. Dies wird auf die Anstellung von Fachärzten und die Fortbildung von Fachpersonal zurückgeführt. 

Investitionen in Millionenhöhe

Das Eigenkapital liegt nun bei 5,7 Millionen Franken. Peter Vollenweider betont, dass unabhängig vom Neubauprojekt am KSU Investitionen in Millionenhöhe anstehen, etwa in die OP-Infrastruktur und die bildgebende sowie medizinische Diagnostik. Der Investitionsbedarf werde derzeit geklärt.

Nicht budgetierte Ausgaben

Laut der Mitteilung sind verschiedene nicht budgetierte Ausgaben angefallen: So wurden die Überstunden der fast 600 Mitarbeitenden zum ersten Mal abgegrenzt, was sich auf 228'000 Franken summierte. Zudem wurde die Cafeteria vollständig erneuert. Dann wurde der OP-Anmeldeprozess automatisiert. Auch die Vorbereitungsarbeiten für den Neubau führten zu Kosten, die nicht dem Projekt zugewiesen werden konnten. 

  • Zur Medienmitteilung «Erfolgreiches Jahr für das Kantonsspital Uri»
  • Siehe auch: Kantonsspital Uri - Neubau nimmt Formen an

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.