Kantonsspital übernimmt ein Restaurant – neues Geschäftsfeld?

Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) betreibt in Chur künftig ein Restaurant mit 160 Sitzplätzen. Will das KSGR mit diesem Schritt die neue Küche auslasten?

, 3. Oktober 2019 um 07:00
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Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) übernimmt im Frühling 2020 das Restaurant im neuen kantonalen Verwaltungsgebäude in Chur. Dies meldet die Zeitung «Südostschweiz». Das Angebot des Restaurants «Energia» mit rund 160 Sitzplätzen richte sich an die Angestellten der Verwaltung, aber auch an externe Gäste. Fünf KSGR-Mitarbeitende werden dort tätig sein, zwei davon in der Küche. 
Angeboten werden verschiedene Mittagsmenüs, Suppen und Salate, aber auch kleinere Snacks wie Sandwiches und Müesli, heisst es. Die Küche des Kantonsspitals mit rund 70 Mitarbeitende bereitet heute bereits insgesamt rund 1'800 Menüs für die drei Standorte zu. Ab Frühjahr, dann soll der Betrieb starten, werden rund 180 Mittagessen dazukommen. Das KSGR sei durch ein Zeitungsinserat auf das Angebot gestossen.

«Wir bewegen uns damit in einem ganz neuen Markt»

Neben dem Restaurantbetrieb werde das KSGR-Team auch für die Begegnungszonen auf den weiteren Büroetagen verantwortlich sein. Ebenso sollen die Mitarbeitenden zum Einsatz kommen, wenn im Hause ein Catering verlangt werde. «Wir bewegen uns damit in einem ganz neuen Markt, im Catering-Markt», sagt Marcel Coray der Zeitung. Er ist Bereichsleiter Hotellerie und Services des Kantonsspitals. 
Die Zubereitung der Speisen findet in der neuen Grossküche des Kantonsspitals Graubünden statt, die fast zeitgleich wie das Verwaltungszentrum eröffnet wird. Ob das Bündner Spital die neue Küche auslasten möchte? Denn auf den ersten Blick erscheint diese Übernahme doch etwas unkonventionell zu sein.

Ein zusätzliches Geschäftsfeld für das KSGR? 

Wie kommt es dazu, dass ein öffentliches Kantonsspital ein externes Restaurant übernimmt? Quasi ausserhalb der Branche, eine Tätigkeit, die nicht unmittelbar zum Kerngeschäft eines Spitals gehört. Und das in Zeiten, während diskutiert wird, nicht-medizinische Supportleistungen verstärkt auszulagern. Ein zusätzliches Geschäftsfeld? Keineswegs, sagt KSGR-Sprecher Dajan Roman. Das Spital beliefere bereits heute externe Kunden, zum Beispiel die Klinik Waldhaus der Psychiatrischen Dienste oder eine Kinderkrippe. Und man war zum Beispiel auch schon am Food Festival mit einem Stand präsent. «Wir erweitern also ein bereits bestehendes Geschäftsfeld.»
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