Kantonsspital Baden: «Schwere Last»

Mitte August wird das Notspital zur Asylunterkunft - und der Zugang zum Spital reglementiert.

, 4. August 2015 um 07:51
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Ab Mitte August werden beim Kantonsspital Baden gestaffelt bis zu 200 asylsuchende Männer einquartiert - «allein reisende Männer», denn für Familien ist die Unterkunft gemäss Kanton nicht geeignet. Sie werden im unteriridischen Notspital Platz finden, das amtlich als «Geschützte Operationsstelle» (Gops) bezeichnet wird. An einer Informationsveranstaltung appellierte die Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli am Montagabend an die Solidarität der Bevölkerung. 
Adrian Schmitter, CEO des Kantonsspitals Baden, nimmt die Umfunktionierung des Notspitals in eine Asylunterkunft zähneknirschend hin. «Der Entscheid, Asylsuchende hier unterzubringen, ist nachvollziehbar, und das Kantonsspital Baden versucht, so gut wie möglich zu helfen», sagte er gemäss «Aargauer Zeitung». «Wir sind gesetzlich verpflichtet, im Notfall und kurzfristig Asylsuchende aufzunehmen. Klar aber ist, dass die Last für uns nur schwer zu tragen ist und dass die Behinderungen gross sein werden.»

Mitarbeiterinnen sorgen sich

Gleich bei der Unterkunft befänden sich der Helikopter-Landeplatz, Parkplätze und die Wäscherei, erklärte Schmitter. Das Spital sei ein offenes Haus, doch nun müsse der Zugang reglementiert werden. Grösste Priorität habe nun die Sicherheit der Patienten, der Mitarbeiter und insbesondere der Mitarbeiterinnen – letztere hätten ihr Unbehagen deutlich zum Ausdruck gebracht, so der Kantonsspital-Chef.
Regierungsrätin Hochuli gab zu Bedenken, dass Rayonverbote nur für Einzelpersonen, nicht aber grundsätzlich ausgesprochen werden dürfen. Es gelte nun, zusammen mit dem Spital Zonen festzulegen, die Asylbewerber gemäss einer Art Hausregel nicht betreten dürfen. Eine externe Firma stellt die Betreuung der Asylsuchenden sicher, vier Personen werden stets vor Ort sein.
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