Jocham tritt aus Insel-VR ab - zwei Neue kommen

Im Führungsgremium der Berner Insel Gruppe kommt es zu diesen Rochaden.

, 21. Juni 2019 um 07:51
image
  • spital
  • personelles
  • insel gruppe
  • uwe e. jocham
Selten gaben Mandate in Bern so viel zu reden, wie jene von Uwe E. Jocham. Im Dezember 2017 wurde der gebürtige Bayer zum Verwaltungsratspräsident der Berner Insel Gruppe AG gewählt. Das war noch unbestritten - schliesslich gilt Jocham in Bern als ausgewiesene Führungskraft. Doch dann wurde er wenige Wochen später auch als - damals interimistischer CEO - gewählt. 
Der «Bund» deckte daraufhin auf, dass bereits zuvor geplant war, Jocham in beiden Ämter zu installieren. Als Delegierter des Verwaltungsrat und CEO hätte Jocham so eine enorme Machtfülle erlangt - und sich gleich selbst beaufsichtigt. Die Ämterkumulation wurde anschliessend stark kritisiert. 
Im Sommer 2018 gab Jocham das VR-Präsidium ab - an den früheren Berner Regierungsrat Bernhard Pulver. Doch Jocham blieb weiter als Verwaltungsrat im Amt. Doch nun gibt er auch dieses Amt ab. Fortan amtet er nur noch als CEO.

Weitere Abgänge

Neben Jocham traten auch Michèle Etienne und Anne-Geneviève Bütikofer aus dem VR zurück. Wie bei Jocham waren auch bei Etienne Vorwürfe wegen Interessenskonflikten laut geworden. Ob ihr Ausscheiden damit zu tun hat, ist nicht bekannt. Bütikofer wechselte derweil als Direktorin zum Spitalverband H plus.
Neu im Verwaltungsrat der Spitalgruppe sitzen Katja Berlinger und Barbara Radtke.  Laut Mitteilung leitetet die Juristin Katja Berlinger seit der Gründung die «Swiss Medi Kids AG», die an mehreren Standorten die ambulante medizinische Kinderversorgung sicherstellt. Daneben engagiert sie sich als aktive Verwaltungsrätin, unter anderem als Verwaltungsratspräsidentin der Lipo Einrichtungsmärkte AG. Barbara Radtke ist Inhaberin und Verwaltungsratspräsidentin der Goldstück Group. Diese bietet Aus- und Weiterbildung sowie Beratung im Gesundheitswesen in der Schweiz und im Ausland an. Die diplomierte Pflegefachfrau HF ist seit 1991 in verschiedenen Funktionen im Gesundheitswesen tätig. Sie verfügt unter anderem auch über einen Abschluss an der HSG.
Bestätigt durch den Kanton wurden auch die restlichen VR-Mitglieder - dies für ein Jahr. Bernhard Pulver (Präsident), Daniel Hoffet (Vizepräsident), Kurt Grüter, Christian Leumann, Marc Müller und Jochen Werner.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Berner Forschungszentrum für Medizin wird teurer

Das neue Forschungs- und Ausbildungszentrum Medizin auf dem Berner Inselareal kostet jetzt 95 Millionen Franken mehr als ursprünglich erwartet. Das sind die Gründe.

image

Kantonsspital kauft Aktien einer Digital-Plattform

Was Medinside vor einer Woche angekündet hat, ist nun geschehen: Das erste öffentliche Spital steigt bei «Compassana» ein.

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Vier der fünf Unispitäler setzen sich jetzt Klimaziele

Die Universitätsspitäler haben beschlossen, sich der Energie und Klima-Initiative des Bundes anzuschliessen. Aber nicht alle machen mit.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.