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In drei Schritten: So übermitteln Sie eine niederschmetternde Nachricht
Schlechte Informationen für die Patienten – das gehört zum medizinischen Alltag, und doch gewöhnt man sich nie daran. Aber vielleicht hilft es, eine gewisse schematische Routine zu entwickeln. Hier einige Tipps dazu.
, 25. September 2015 um 09:271. Bereiten Sie sich vor
- Planen Sie den Ablauf. Legen Sie die zwei oder drei entscheidende Punkte fest, welche der Patient und seine Angehörigen wissen müssen.
- Formulieren Sie sich jeden Punkt in Alltagssprache. Kein Jargon.
- Arrangieren Sie das Treffen adäquat. Wichtig: Dass man sitzt. Dies signalisiert: «Ich habe Zeit für Sie.»
- Nehmen Sie sich Zeit - und denken Sie daran, wer alles präsent sein sollte.
2. Geben Sie die Information
- Kalkulieren Sie das aktuelle Wissensniveau des Patienten ein. Dies hilft, die Diskussion zu beginnen. Ein Satz wäre: «Was wissen Sie über die Situation?»
- Legen Sie fest, welche Informationen der Patient und seine Angehörigen haben wollen. Einige möchten nur das grosse Ganze, andere Personen wollen jedes Detail erläutert haben.
- Verwenden Sie ein ein einleitenden Statement. Diese Äusserungen helfen, sich psychologisch auf die schlechte Nachricht vorzubereiten. Gemeint sind Formulierungen wie: «Es tut mir leid, ich habe einige schwierige Nachrichten…». Oder: «Die Testresultate waren leider nicht so, wie erhofft».
- Dann äussern Sie den Befund.
Edward Leigh: «3 ways to improve your delivery of bad news to patients», in: «Kevin MD», September 2015
3. Informieren Sie weiter
- Äussern Sie unmittelbar danach eine empathische Stellungnahme. Zum Beispiel: «Ich weiss, wie schwer dies für Sie ist…».
- Jetzt geben Sie Zeit für eine Antwort. Richten Sie sich nun nach dem Patienten beziehungsweise dessen Angehörigen. Lassen Sie es treiben.
- Dann diskutieren Sie den Massnahmenplan. Streichen Sie dabei die wichtigsten Punkte heraus. Bei einer schwierigen Diagnose ist es sicher wichtig, sich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren – keine allzu lange Ausbreitung des ganzen Plans.
- Gehen Sie dabei schrittchenweise vor: Eine Information – dann überprüfen, ob Sie verständlich waren.
- Beachten Sie dabei: Ihr Gegenüber ist überwältigt, und in dieser Situation kann man sich oft nicht lange an etwas erinnern. Deshalb ist es oft wichtig, auch schriftliche Informationen vorzubereiten.
- Bieten Sie Unterstützung, Hilfsadressen, Informationsquellen an.
- Schliessen Sie das Gespräch mit einer Formulierung ab, die Partnerschaft signalisiert – etwa: «Wir sind an Ihrer Seite, bei allen Schritten, der jetzt folgen.»
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