Homöopathie: USA führt jetzt Warnhinweise ein

Der Trick: Nicht das Gesundheitsamt, sondern die Konsumentenschutz- und Wettbewerbs-Behörden nehmen die Globuli ins Visier.

, 21. November 2016 um 09:23
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Wenn die Wirkung eines Homöopathie-Mittels nicht wissenschaftlich belegt ist, muss das Produkt in den USA künftig einen entsprechenden Hinweis tragen. Dies geht aus einer Erklärung der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hervor. 
«Unternehmen müssen kompetente und zuverlässige wissenschaftliche Belege vorweisen, wenn sie damit werben wollen, dass ein Produkt zur Behandlung einer bestimmten Krankheit geeignet ist», heisst es. 

Warnungen auf Verpackungen 

Ein Grossteil der nicht verschreibungspflichtigen Mittel führe Verbraucher durch Werbung gezielt in die Irre, argumentiert die für Verbraucherschutz zuständige FTC.
Um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, müssen Hersteller nun entweder beweisen, dass ihr Produkt tatsächlich wirkt (was in der Homöopathie bekanntlich nicht ganz einfach ist), oder aber sie müssen Warnungen auf ihre Verpackungen drucken. Dort müsste dann zum Beispiel künftig stehen: «Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass dieses Produkt wirkt».
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