Hirslanden-Gruppe plant Neubau in Aarau

Die Hirslanden Klinik Aarau behandelte letztes Jahr erstmals mehr als 10'000 Patienten. Jetzt will man auf den Trend zu ambulanten Behandlungen reagieren.

, 28. Juni 2017 um 12:00
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Die Hirslanden Klinik Aarau betreute im vergangenen Geschäftsjahr erstmals über 10‘000 stationäre Patienten. Konkret waren es 10'330 Falle und damit 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Notfallstation stieg die Zahl der Eintritte um 5,9 Prozent auf 8'170.
Weiter meldet die Klinik, dass die Zahl der Mitarbeitenden – ohne Ärzte – um 2,3 Prozent auf 887 gestiegen ist. Insgesamt wurden 20 Stellen neu geschaffen. Der CMI stieg auf 1,23.

Aargau wie Appenzell

Damit mittelfristig Kosten eingespart werden können, plant das Zentrumsspital einen Neubau. Ziel ist es, die Abläufe zu vereinfachen und optimale Strukturen zu schaffen, um den Trend zu ambulanten Operationen aufnehmen zu können. Den Architekturwettbewerb für den Neubau gewannen Schneider & Schneider Architekten aus Aarau; gerade gestern war bekannt geworden, dass dasselbe Büro den Neubau des Spitals Appenzell als ambulantes Versorgungszentrum verantworten wird.
Der Baustart ist in den nächsten Jahren geplant. Noch seien dazu diverse Vorabklärungen mit den Behörden nötig. Auch der Investitionsbetrag sei noch offen – er dürfte zwischen 50 und 70 Millionen betragen, sagte Klinikdirektor Markus Meier gestern gegenüber Radio SRF. Man könne die benötigte Summe «aus eigener Kraft stemmen».

Spitäler setzen verstärkt auf ambulante Angebote:Beispiele eines Trends


  • Das Spital Linth will im Verlauf von 2017 beim Bahnhof Jona eine eigene Arzt- und eine zusätzliche Physiotherapiepraxis (Physiodepandance) eröffnen.
  • Das Kantonsspital Baselland unterzeichnet im Januar 2017 eine Absichtserklärung mit den SBB: Im Bahnhof Liestal soll ein Gesundheitszentrum eingerichtet werden.
  • Die Hirslanden-Gruppe will im Herbst 2017 nahe der Andreasklinik in Cham auch ein Ärztehaus eröffnen. Hirslanden eröffnete in den letzten Jahren mehrere Praxiszentren, weitere sind geplant. Die jüngste Eröffnung erfolgte im Januar 2016 in Düdingen.
  • Die Spital STS AG eröffnet im Frühjahr 2017 am Bahnhofplatz Thun ein Praxiszentrum mit einer Walk-in-Praxis sowie einer spezialärztlichen Praxis für Gastroenterologie.
  • Das Luzerner Kantonsspital plant im Süden der Stadt ein Gesundheitszentrum auf einer Fläche von rund 1'000 Quadratmetern.
  • Das Universitätsspital Zürich plant in der Überbauung «The Circle» am Flughafen eine Notfallstation und Ambulatorien auf rund 10'000 Quadratmetern.
  • Swiss Medical Network beteiligt sich im Januar 2016 mit 40 Prozent am Telemedizin-Unternehmen Medgate, das auch Ärztezentren betreibt.
  • Das Kantonsspital Baselland übernimmt im April 2016 die Praxis «Urologie Kirschgarten» in Basel.
  • Das Kantonsspital Winterthur plant ein Fachärztezentrum in Wallisellen, direkt beim Einkaufszentrum Glatt.
  • Das Spital Bülach übernimmt im Juni 2016 das Airport Medical Center im Zürcher Flughafen.
  • Die Lindenhof-Gruppe übernimmt oder plant bislang Ärztezentren in Laupen, Gurmels, Mühleberg und Schliern.
  • Das Kantonsspital Baden eröffnet im Juni 2016 eine Tagesklinik mit verschiedenen medizinischen Spezialitäten, die zuvor nur in Aarau angeboten worden waren.
  • Das Spital Zollikerberg eröffnet im Oktober 2015 eine Frauen-Permanence beim Bahnhof Stadelhofen in Zürich.
  • Die Spital Thurgau AG übernimmt 2013 eine Hausarztpraxis in Stein am Rhein.

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