Genfer Universitätsspital mit Schweizer Premiere

Die Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) eröffnen den ersten geriatrischen Notfalldienst der Schweiz. Er richtet sich ausschliesslich an Patienten über 75.

, 18. Oktober 2016 um 13:11
image
  • universitätsspital genf
  • genf
  • spital
  • notfall
image
Blick in die neue Notfallstation (Bild: Lopreno/HUG/Phovea)
Der neue geriatrische Notfalldienst der Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) befindet sich am Hôpital des Trois-Chêne in Thônex und öffnet am 1. November 2016 seine Tore für Patienten ab 75 Jahren, die nicht in Lebensgefahr sind und nicht unmittelbar einen chirurgischen Eingriff oder Intensivpflege benötigen.
Die Station hat eine Fläche von 802 Quadratmetern und deckt die ganze Palette der Notfallmedizin ab, wie es in einer Mitteilung des HUG heisst. Sie beherbergt 18 Betten in einer Empfangs- und einer Beobachtungszone und wird an sieben Tagen pro Woche von 8 bis 19 Uhr geöffnet sein.

Einrichtung ans Alter angepasst

Architektur und Innenausbau mit Möbeln und Beleuchtung wurden voll auf die Bedürfnisse älterer Patienten ausgerichtet. So bietet der Eingangsbereich besonders einfachen Zugang. Auch können die Patienten das Bett, das sie beim Eintritt beziehen, während dem ganzen Spitalaufenthalt behalten. Alle Zimmer haben Sicht auf einen Park mit Baumbestand.
Die neue Notfallabteilung profitiert von der Nähe zur Radiologie, welche vor zwei Jahren eröffnet wurde und über MRI und CT-Scan verfügt. Das Spital rechnet damit, dass die Radiologie etwa von 30 Prozent der Notfallpatienten benützt werden wird.

3'500 Aufnahmen pro Jahr

Laut den Verantwortlichen des HUG ist die neue Station einzigartig in der Schweiz und sogar ein Novum für Europa. Sie kostete 3,8 Millionen Franken und wird als Antwort auf die zunehmende Alterung der Genfer Bevölkerung gesehen. Demnach wird die Zahl der Genferinnen und Genfer über 80 Jahren von heute 25'000 bis ins Jahr 2040 auf 45'000 steigen. 
Es wird mit rund 3'500 geriatrischen Notaufnahmen pro Jahr gerechnet. Dank dem neuen Service können die Notaufnahmen am Standort Cluse-Roseraie (64'000 Fälle pro Jahr) um rund fünf Prozent und Transfers zwischen den Standorten reduziert werden. 
Zur Pressedokumentation «Inauguration des urgences gériatriques de l'hôpital des Trois-Chêne»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.