ETH-Forscherin gewinnt internationalen Innovationspreis

Die Wissenschaftlerin Sabrina Badir entwickelte ein einfach zu bedienendes Gerät, mit dem das Risiko einer Frühgeburt zuverlässig erkannt werden kann.

, 10. November 2015 um 09:57
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In jeweils 3 Minuten stellten 100 Nachwuchswissenschaftler und Jungunternehmer aus 44 Nationen beim Finale des Falling Walls Lab in Berlin ihre Forschungsprojekte, Ideen und Initiativen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen einer Jury vor.
Jury-Siegerin und Gewinnerin des Falling Walls Lab 2015 wurde Sabrina Badir von der ETH Zürich für die Entwicklung eines zuverlässigen und einfach bedienbaren Geräts, mit dessen Hilfe das Risiko einer Frühgeburt rechtzeitig erkannt wird und somit zeitnah entsprechende Therapien eingeleitet werden können. 
Badir hat im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Institut für mechanische Systeme der ETH Zürich das Gerät gebaut, das die Gewebefestigkeit des Gebärmutterhalses bestimmt. Es arbeitet mit einem hochsensiblen Kraftsensor, den die Schwangere kaum spürt. Im Vergleich zur konventionellen Ultraschallmessmethode soll es eine viel höhere Aussagekraft für die Früherkennung von Frühgeburten haben. 

Frauen auf den ersten Plätzen

Der zweite Preis ging an Lian Willetts von der University of Alberta. Sie präsentierte eine Methode, mit der mittels eines Tropfen Bluts Prostata-Krebs diagnostiziert werden kann. Lian und ihr Team entwickeln einen Bluttest, der auf der Basis eines Motilitäts-Indikators die Wahrscheinlichkeit von Metastasen prognostiziert.
Auf den dritten Platz wurde die Israelin Shani Elitzur vom Technion - Israel Institut of Technology gewählt für ihr innovatives Konzept regenerativer Energie.

1'300 Kandidaten

Publikumsgewinner wurde das intelligente PiPillow des Ukrainers Oleksandr Shymanko. Dieses innovative Kissen misst Schlafqualität und Gesundheitswerte und erstellt einen personenspezifischen Aktivitätsplan.
Mehr als 1'300 Nachwuchswissenschaftler haben sich dieses Jahr mit ihren Forschungsprojekten beim Falling Walls Lab beworben. Ziel des Wettbewerbs ist es, wissenschaftliche und unternehmerische Visionen voranzutreiben. Es wird organisiert von der Falling Walls Foundation, mit Unterstützung der internationalen Unternehmensberatung A.T. Kearney und der deutschen Unternehmensgruppe Festo.
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