Intensivmedizin: Spital Emmental nimmt Vorreiterrolle ein

Das Berner Spital Emmental verfügt am Standort Burgdorf neu über die erste angehörigenfreundliche Intensivstation der Schweiz.

, 8. Juli 2019 um 06:27
image
  • spital
  • spital emmental
  • intensivmedizin
Bei intensivmedizinischen Patienten sind die Angehörigen oft die wichtigsten und je nach Situation sogar die einzigen Ansprechpersonen für Pflege und Ärztinnen. Und genau hier setzt das Spital Emmental an.  
Dem Regionalspital wurde soeben das Zertifikat «Angehörigenfreundliche Intensivstation» durch die deutsche Stiftung Pflege verliehen. Damit wird dem Spital einen bewussten, strukturierten Umgang mit den Angehörigen auf der Intensivstation bescheinigt. 

Schweizweit die erste IPS

Die Intensivstation des Spitals Emmental am Standort Burgdorf ist schweizweit die erste mit diesem Zertifikat, wie das Spital mitteilt. 

Aktive Mitarbeit

Für die Angehörigen bedeutet das Zertifikat ein ganzes Bündel an Massnahmen und Angeboten:
  • Abgabe einer Informationsbroschüre über die Intensivstation
  • Möglichkeit, individuelle Besuchszeiten zu vereinbaren
  • Regelmässige Gespräche über den Zustand des Patienten
  • Tägliches Angehörigentelefon
  • Führen eines Intensivtagebuchs
  • Fixe pflegerische Bezugsperson bei absehbar langem Aufenthalt auf der Intensivstation
  • Einbezug in die Entscheidungsfindung
  • Möglichkeit der freiwilligen aktiven Mitarbeit, etwa durch Umgebungsgestaltung am Patientenbett: Etwa Fotos, Bilder oder persönliche Gegenstände. Oder auch einfache Verrichtungen wie Handmassage nach Anleitung durch das Fachpersonal.

Wichtige Angehörige

Hinter dem Konzept der angehörigenfreundlichen Intensivstation stehe die Erkenntnis, dass nahestehende Menschen in der Krisensituation einer intensivmedizinischen Behandlung eines Patienten eine sehr wichtige Rolle für Gesunderhaltung, Krankheitsbewältigung und Genesung spielten.
Die Intensivstation des Spitals Burgdorf betreut pro Jahr rund 600 Patientinnen und Patienten mit intensivmedizinischen Betreuungsbedarf und künstlicher Beatmung. Der zweite Standort des Spitals Emmental in Langnau verfügt über eine Intermediate-Care-Station (IMC). In der IMC werden Patienten betreut, die häufiger als sechsmal pro Tag überwacht werden müssen und ein konstantes Monitoring benötigen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.