E-Health: Apotheker setzen aufs gleiche System wie die Ärzte

Oder genauer: Die Apotheker-Genossenschaft Ofac gründet eine Stammgemeinschaft, zugleich kommt die ärzteeigenen Plattform AD Swiss. Beide werden nun vom IT-Unternehmen Bint realisiert.

, 17. März 2017 um 08:17
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Im September meldete Ofac, die Berufsgenossenschaft der Apotheker, dass sie eine nationale Stammgemeinschaft aufbauen will. Eingeladen seien auch andere andere Pflegedienstleister, Institutionen oder öffentliche Einrichtungen, sagte Ofac-Generaldirektor Mario Magada bei der Ankündigung in Lugano.
Die Apotheker bieten damit also eine so genannte Affinity Domain, welche wiederum mit anderen Gemeinschaften – ob national oder kantonal – kompatibel sein wird.
Konkret heisst das auch, dass die Apotheken-Stammgemeinschaft für die Patienten zu einem Tor zu ihrem persönlichen Dossier wird: Sie werden über das Ofac-Portal auf ihr EPD zugreifen können, es dort verwalten und mit Gesundheitsdaten ergänzen – auch mithilfe von verbundenen Tools wie Blutdruck-Messgeräten oder Thermometern.
Nun wird bekannt, dass Ofac die Bint GmbH in Winterthur als Technologiepartner für ihre Stammgemeinschaft gewählt hat.

Plus AD Swiss und Ponte Vecchio

Bint ist ein Business Integrator mit Fokus auf eHealth. Das Unternehmen hat daneben bereits den Auftrag, AD Swiss zu realisieren – also eine andere nationale eHealthSuisse/IHE-konforme Kommunikationsplattform.
Hinter AD Swiss steht bekanntlich HIN – also die Health Info Net AG der Ärzteschaft. Das Unternehmen will eine standeseigene Basis-Austauschinfrastruktur für Niedergelassene und Therapeuten bereitstellen: Alle Gesundheitsfachleute mit einer HIN-Adresse sollen dereinst Zugang zur E-Health-Dossier-Austauschplattform von AD Swiss erhalten.
Die auf der Technologie von Bint – genannt BINTmed Affinity Domain – ist zudem bereits seit 2013 das Austausch-System «Ponte Vecchio» des Gesundheitsrings St.Gallen im Einsatz.
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