Die Klimadiskussion ist längst auch bei den Ärzten angekommen

Der Verlag der «Schweizerischen Ärztezeitung» setzt beim Versand der Fachzeitschrift noch auf Plastikhüllen. Jetzt müssen sich die Verantwortlichen rechtfertigen.

, 29. November 2019 um 07:51
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Inmitten der Probleme des Gesundheitswesens gesellt sich auch noch die Sorge um das Klima hinzu. So fragt sich ein Arzt, ob die Plastikfolie beim Versand der «Schweizerischen Ärztezeitung» überhaupt noch sein müsse? Wegen des Klimaschutzes und des anfallenden Plastikmülls mit Ablage in Meeren. 
Der Mediziner schlägt ein einfacher Papier-Kleber für Adresse und ein schmales Klebeband über die Seitenkanten vor. Dann hätte er nicht «Woche für Woche den Kehrichteimer mit Nebenprodukten unserer Medizinal-Literatur beladen». Diese bringen 10–15 Gramm auf die Briefwaage … und danach in die Luft, wie der Arzt festhält. 

Verlag argumentiert mit Ökobilanz

Der Ärzteverlag nutze die Plastikhüllen auch ungern, schreibt dieser zurück. Aber sie seien momentan ein notwendiges Übel. Denn einerseits verlange die Post, bei solchen Drucksachen alle Seiten zu verschliessen. Und Folien schützten den Inhalt zudem vor Nässe und Schmutz.
Die einzige Alternative zur Folie wäre ein Umschlag, so der Verlag weiter. Untersuchungen zeigten aber, dass Kunststofffolien eine rund 20 Prozent bessere Ökobilanz als der Versand in Couverts haben. Auch andere Studien zeigten, dass HDPE-Folien aus ökologischer Sicht signifikant besser abschneiden als die Verpackung aus Biofolie und als das Couvert aus Recyclingpapier.
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