Viele Spitäler und Kliniken zahlen ihren Mitarbeitenden in irgendeiner Form eine Prämie. Und zwar für die ausserordentliche Leistung während der Coronaviruspandemie. Bei den Solothurner Spitälern sorgt ein solcher Bonus allerdings für Unmut, wie die «Solothurner Zeitung» am Freitag berichtet.
Der Grund: Nicht alle Mitarbeitenden werden für den besonderen Effort entschädigt. Die Geschäftsleitung der Solothurner Spitäler hat intern informiert, «eine kleine finanzielle Anerkennung an ausgewählte Mitarbeitende zu verteilen».
Mitarbeiter sprechen Unmut im Intranet aus
Wer wieviel erhält, kommuniziert das Spital aber nicht. Gemäss Mitteilung werden folgende Aspekte für den Bezieherkreis berücksichtigt: «Ausserordentlicher Sondereinsatz während der gesamten Zeit der Pandemie, Nähe zu den an Corona erkrankten Patientinnen und Patienten, Intensität der Sondereinsätze und der Beschäftigungsgrad.»
Viele Angestellte der Solothurner Spitäler kritisieren das Vorgehen der Geschäftsleitung, wie die Zeitung berichtet. Die absolute Mehrheit der fast 40 Einträge im Intranet stammt von Mitarbeitenden, die sich über das Vorgehen der Geschäftsleitung ärgert.
«Ein Schlag ins Gesicht»
Dort steht zum Beispiel, dass es ein «Affront par excellence» sei, «ein Schlag ins Gesicht für jeden Mitarbeiter, der während dieser harten Zeit Sondereinsatz geleistet hat».
Oder: «Wenn es darauf ankommt, müssen alle alles geben, damit die soH gut durch die Krise kommt. Da sprechen wir von einer‹Wir-Kultur›. Aber wenn es um Anerkennung geht, wird sortiert».
Was das Spital dazu sagt
Die Solothurner Spitäler haben zu der Kritik und den Fragen der Angestellten bisher keine Stellung genommen. Die Verantwortlichen schreiben gegenüber der «Solothurner Zeitung» in diesem Zusammenhang, dass gewisse Aufgaben der medizinischen Versorgung zum Tagesgeschäft gehören würden und nicht zusätzlich finanziell abgegolten werden müssten.