Antikörper-Cocktail: Bund kauft 3000 Dosen

Die Schweiz setzt im Kampf gegen das Covid-19-Virus auf den Antikörper-Cocktail von «Regeneron» und «Roche». Im Mai sollen die ersten Lieferungen erfolgen.

, 20. April 2021 um 08:35
image
  • bundesrat
  • bundesamt für gesundheit
  • coronavirus
  • medikamente
Das ging schnell: Am 14. April informierte Gesundheitsminister Alain Berset die Schweizer Bevölkerung darüber, dass möglichst bald monoklonale Antikörper-Kombinationstherapien möglich sein sollen. Nun hat der Bund 3000 Dosen des Medikaments «RegN-Cov 2», das aus den humanen monoklonalen Antikörpern Casirivimab und Imdevimab* zusammengesetzt ist, eingekauft. Dieses wurde von der Firma Regeneron Pharmaceuticals in Partnerschaft mit dem Unternehmen Roche Holding entwickelt. 

Kosten bleiben ein Geheimnis 

«Die Vertragssumme ist vertraulich», schreibt das Bundesamt für Gesundheit in seinem Communiqué. Dies verwundert nicht: Wie Medinside hier berichtete, ist die Therapie mit den Kombinationen von monoklonalen Antikörpern kostspielig. Der Bund übernehme die Kosten der Behandlungen, «solange sie noch nicht von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden», heisst es weiter. Die ersten Behandlungen sollen ab Mitte Mai für bestimmte Risikopatientinnen und -patienten verfügbar sein.

Provisorische Zulassung

Die Arzneimittel verfügen gemäss Covid-19-Verordnung 3 lediglich über eine provisorische Zulassung, weshalb sie nur ausnahmsweise verschrieben werden. Die entsprechende Verordnung sehe Ausnahmen vom üblichen Zulassungsverfahren vor, sofern das betreffende Arzneimittel gemäss den verfügbaren Daten die Verhütung und Bekämpfung von Covid-19 ermögliche, hält das BAG fest. Die Zulassungsbehörde für Arzneimittel Swissmedic sei für die Nutzen-/Risiko-Analyse zuständig, aufgrund derer die ordentliche Zulassung des Arzneimittels erteilt werde.
*Monoklonale Antikörper sind in Kultur geklonte Antikörper, die der Patientin oder dem Patienten intravenös injiziert werden, um das Virus zu neutralisieren. Klinische Studien, die von Regeneron in Partnerschaft mit Roche entwickelt wurden, zeigen, dass diese Behandlungen einen wirksamen Schutz gegen schwere Formen der Krankheit bieten.

Weiter zum Thema bei Medinside:

Antikörper-Cocktail soll Covid-Ansteckung verhindern
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Apothekerschaft trauert um ehemaligen Präsidenten

Dominique Jordan ist im Alter von 63 Jahren verstorben. Unter seiner Führung hat Pharmasuisse eine klare Ausrichtung erhalten.

image

Schweizer Hoffnung in der Krebsmedizin

Ein neues Medikament gegen das unheilbare Glioblastom schafft Hoffnung: bei manchen Patienten schrumpfte der Tumor um bis zu 90 Prozent.

image

Bund löscht Covid-Zertifikat-System

Ende August gibt es das System für die Ausstellung und Prüfung von Covid-Zertifikaten nicht mehr.

image

Youtube löscht gefährliche Krebsheil-Videos

Youtube will keine schädlichen Gesundheits-Infos mehr verbreiten und verspricht: «Wir werden riskante Inhalte entfernen».

image

Die Medikation leidet auch unter der Hitze

Bestimmte Arzneien können den Wärmehaushalt zusätzlich beeinträchtigen. Eine Aufstellung zeigt, bei welchen Medikamenten Ärztinnen und Ärzte besonders wachsam sein sollten.

image

Wochenbettdepression: Neues Medikament zugelassen

Die US-Arzneimittelbehörde FDA gibt grünes Licht für das erste orale Medikament zur Behandlung von postpartalen Depressionen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.