«Es ist richtig, nur noch dringende Operationen durchzuführen»
Die Intensivstation im Spitalzentrum Biel ist voll belegt, erklärt CEO Kristian Schneider im Interview. Er findet es zudem trotz der vielen leeren Betten richtig, dass keine Wahleingriffe vorgenommen werden dürfen.
, 9. April 2020, 13:00Herr Schneider, korrigieren Sie mich: Ihr Personal steht untätig herum und wartet auf Corona-Patienten.
Wie verhält es sich mit der Belegung der stationären Betten?
Und die Intensivstation?
Sie haben 13 Betten auf der Intensivstation und demnach auch 13 Beatmungsgeräte?
Demnach sind Sie am Anschlag. Sie können gar keine zusätzlichen Covid-Patienten mehr aufnehmen.
Offenbar ist der Verlauf bei der Covid-Erkrankung sehr unberechenbar. Patienten mit einem leichten Verlauf erleiden plötzlich einen Absturz und müssen beatmet werden.
Aber eben: Ihre Beatmungsgeräte sind besetzt. Was tun Sie, wenn einem Patienten auf der Bettenstation die Sauerstoffzufuhr nicht mehr genügt?
In welches?
Wie das? Werden da die Kapazitäten täglich per Fax ausgetauscht, wie das angeblich zwischen den Kantonen und dem Bund geschieht?
Ist es wirklich sinnvoll, dass auch Spitäler ohne Intensivstation und ohne Beatmungsgeräte ihre Betten für Covid-19-Patienten freihalten müssen? Was machen sie, wenn ein Patient beatmet werden muss?
Hat es sich schon ergeben, dass ein Linde-Patient zu Ihnen verlegt wurde?
Und wenn Sie keinen Platz haben wie jetzt?
Sie haben viele leere Betten auf den Bettenstationen. Wäre es wirklich ein Risiko gewesen, Routineeingriffe wie Hüft-, Knie- oder Schulteroperationen durchzuführen?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient nach einer Hüftoperation in der Intensivstation gepflegt werden muss, liegt im Promillebereich, oder?
Nun sollen aber die Vorgaben des Bundesrats gelockert werden. Was halten Sie davon?
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