Comeback einer Idee: Das Spitalzentrum Biel soll zügeln

Der Berner Gesundheitsdirektor will einen Neubau auf der grünen Wiese prüfen. Dies hat auch mit dem Verhältnis von stationären und ambulanten Behandlung zu tun.

, 13. Dezember 2017 um 09:34
image
  • spitalzentrum biel
  • spital
  • kanton bern
  • neubauten
Eigentlich gibt es bereits ein 125-Millionen-Projekt zur Sanierung des Zentrumsspitals für Biel und das Seeland. Sogar das Baugesuch ist schon bewilligt, aber konkret geschehen ist nichts. Ein Grund: Nach der langen Planungszeit müssen bereits wieder diverse Punkte überholt werden.
Jetzt hat Pierre Alain Schnegg, der zuständige Berner Gesundheits- und Fürsorgedirektor, eine alte Idee neu aufgebracht: Man könnte das Spital doch an einem anderen Ort gleich neu bauen. «Es lohnt sich, dass wir uns diese Frage jetzt noch einmal stellen: Soll das Spital wirklich saniert werden, nur weil das vor Jahren so entschieden wurde?», sagte Schnegg (SVP) zum «Bieler Tagblatt». Auch «Der Bund» berichtete von solchen Andeutungen.

Kompakter und besser erschlossen

Im Hintergrund steht, dass das Spitalzentrum derzeit in einem verkehrstechnisch eher schlecht erschlossenen Quartier liegt. Unterstützung erhält die Idee von Biels Stadtpräsident Erich Fehr (SP): Man haben bereits damals darauf hingewiesen, «dass ein Bau in der Ebene kompakter möglich und deutlich besser erschlossen wäre.»
Er habe sich in dieser Angelegenheit bereits mit Pierre Alain Schnegg zu einem kurzen Austausch getroffen, so Fehr im Bieler Tägu. Denn wenn es gelinge, das Spitalzentrum vom Beaumont in die Ebene zu holen, sei dies zum Vorteil aller.

Mehr ambulant gleich mehr Verkehr

Die Frage der Erschliessung beziehungsweise Zugänglichkeit stellt sich umso stärker, je mehr Behandlungen nur noch ambulant durchgeführt werden. Denn dies hat den Nebeneffekt, dass weitaus mehr Anfahrtsverkehr entsteht.
Eher skeptisch war bislang die Spitaldirektion beziehungsweise der Verwaltungsrat – dies schlicht aus Kostengründen. Eine Prüfung mehrerer Standorte ergab 2007, dass ein Neubau enorm teuer würde. Jetzt aber äusserte sich SZB-Präsident Fredy Sidler positiv zur Idee, einen Neubau nochmals zu prüfen. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.