Bekannter Herzchirurg hat das Unispital verlassen

Michele Genoni ist seit Anfang Juli nicht mehr beim Universitätsspital Zürich (USZ) tätig. Der stellvertretende Herzchirurgiechef will sich künftig anderen Projekten widmen.

, 11. Juli 2019 um 06:22
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Nach Jahren der Aufbauarbeit für die Zürcher Herzchirurgie gibt Michele Genoni nun auch seine Tätigkeit am Unispital Zürich (USZ) ab. Der Chirurg arbeitete in einer Doppelfunktion: als langjähriger Klinikdirektor der Herzchirurgie am Stadtspital Triemli bis Ende August 2018 und stellvertretender Direktor der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie am USZ.
Er habe die Zusammenarbeit der beiden Kliniken massgebend geprägt und mit persönlichem Einsatz und mit grossem Erfolg weiterentwickelt, schreibt das Unispital in einer Mitteilung. Die inzwischen institutionalisierte Kooperation zwischen dem Triemli und dem USZ verfolgte das Ziel, die Herzchirurgie am Standort Zürich zu stärken. Im Jahr 2015 wurde die «Allianz Herzchirurgie Zürich» gegründet – mit Michele Genoni als Leiter.

Gab den Anstoss für das Herzchirurgie-Register

Michele Genoni wolle sich verstärkt Aufgaben der Qualitätssicherung in der Medizin widmen, heisst es. Eine Anfrage, um welche Projekte es sich dabei konkret handelt, liess der bekannte Herzchirurg bislang unbeantwortet. Die Nachrichten auf seine USZ-E-Mail-Adresse werden nicht mehr gelesen.
Der in Luzern geborene Mediziner war von 2012 bis 2018 Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Herz-und Thorakale Gefässchirurgie (SGHC). Der 62-Jährige leitete unter anderem die Umsetzung des Herzchirurgie-Registers in die Wege, um die Qualität der Herzchirurgie gesamtschweizerisch zu verbessern. Er arbeitete in Bellinzona, Lugano, Oxford sowie am USZ. 

War mal an der Spitze der Klinik 

Das Unispital Zürich dankt dem Facharzt für Herzchirurgie, Intensivmedizin und allgemeine Chirurgie  in der Mitteilung für sein «langjähriges, unermüdliches Engagement für die Herzchirurgie am Standort Zürich». 
Genoni leitete vor einigen Jahren die prestigereiche Uni-Herzchirurgie, eingesetzt von der damaligen Gesundheitsdirektorin Verena Diener. Die definitive Leitung hatte er damals aber nicht übernommen. Offenbar spürte er bei einflussreichen Medizinprofessoren weniger Rückhalt als bei Personal und Patienten. Michele Genoni kehrte schliesslich als Chefarzt ans Triemli zurück. 
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