BAG startet Förderprogramm für Interprofessionalität

Dabei werden Forschungsaufträge vergeben und gute Beispiele dokumentiert. Hier finden Sie die Anlaufstellen.

, 30. Januar 2017 um 09:35
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  • bundesamt für gesundheit
  • forschung
Das Bundesamt für Gesundheit lanciert das Förderprogramm «Interprofessionalität im Gesundheitswesen». Es entstand im Rahmen der Fachkräfteinitiative, mit welcher der Bundesrat das inländische Potential an Arbeitskräften besser ausschöpfen will.
Mit dem Förderprogramm sollen einerseits neue Forschungserkenntnisse im Bereich Bildung und Berufsausübung gewonnen werden. Diese können dem Bund als Wissensgrundlage für die weitere politische Arbeit dienen. Andererseits sollen Modelle guter Praxis dokumentiert und ihre Funktionsweisen bekannt gemacht werden.

Erstens Forschung, zweiten Doku

Das Förderprogramm läuft in einer ersten Phase bis 2020 und gliedert sich in zwei Teile: die Vergabe von Forschungsmandaten und die Dokumentation von Modellen guter Praxis.
  • Erste Forschungsmandate werden heute auf der Beschaffungs-Site Simap ausgeschrieben. «Interessierte sind aufgerufen, entsprechende Offerten einzureichen», so die Mitteilung aus dem BAG.
  • Weiter sind Verantwortliche von möglichen Modellen guter Interprofessionalitäts-Praxis eingeladen, ihr Interesse an der Dokumentation und Publikation ihres Beispiels auf dieser BAG-Seite mitzuteilen
SAMW: Neue Studie zur Interprofessionellen Zusammenarbeit
Die SAMW hat beim College M in Bern eine Studie in Auftrag gegeben mit dem Ziel, dem Verständnis von IPZ in der Praxis nachzugehen und allgemeingültige Schlussfolgerungen daraus abzuleiten.
Die Studie untersuchte fünf verschiedene Versorgungssettings:
  • Grundversorgung,
  • Palliativversorgung,
  • chirurgische Versorgung,
  • internistische Versorgung,
  • psychiatrische Versorgung.
Insgesamt fanden in diesen Settings 25 Interviews mit Fachpersonen unterschiedlicher Berufsgruppen statt; im Zentrum stand dabei die Frage, was von den Praktikern als gelingende und misslingende IPZ beschrieben wird.
Ein Hauptbefund der Studie ist, dass die als gelungen geschilderten Beispiele von IPZ Verdichtungen von Arbeitsabläufen und Handlungen darstellen; diese entstehen vor allem um Krisen von Patienten. Dabei unterscheiden sich die Arten von Krisen und die durch sie provozierten Verdichtungsformen interprofessioneller Zusammenarbeit stark. Die Praxis gelingender interprofessioneller Zusammenarbeit. Studie im Auftrag der SAMW, Januar 2017.
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