27 Prozent erleben während der Geburt informellen Zwang
Eine Studie der Berner Fachhochschule mahnt zu Verbesserungen bei der Geburt und der Nachsorge.
, 26. Oktober 2020, 07:45Schwerwiegende FolgenDie Folgen von informellem Zwang sei mit einem erhöhten Risiko einer Wochenbettdepression verbunden, schreiben die Autorinnen und Autoren. Es sei «daher unerlässlich, alle Anstrengungen zu unternehmen, um informellen Zwang zu verhindern.» Eine «verstärkte Konzentration auf eine sensible Nachsorge für alle frischgebackenen Mütter würde es dem Vertreter des Gesundheitswesens ermöglichen, Frauen, die informellen Zwang erfahren haben, aufzuspüren und Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um traumatische Auswirkungen zu verhindern.» Um die Erfahrungen bei der Geburt zu verbessern, sei eine gut informierte und einfühlsame Debatte über die Geburt und über geburtshilfliche Eingriffe und deren Folgen notwendig. Die Studie zeigt auch: Nur knapp die Hälfte der Frauen (48 Prozent) wird mit einem Nachgespräch betreut. 80 Prozent der Frauen empfand dieses als nützlich.Viele Frauen ziehen positives Fazit71 Prozent der Frauen bewerteten ihr Geburtserlebnis als «überwiegend positiv». Bei einer nicht-instrumentellen vaginalen Entbindung (ohne Saugglocke oder Geburtszange) oder einem geplanten Kaiserschnitt waren es sogar 80 Prozent, schreiben die Autorinnen und Autoren. Von den Frauen, die per Notkaiserschnitt gebären mussten, fanden 64 Prozent die Geburt als «überwiegend negativ» - bei Frauen, die informellen Zwang erlebten zogen 52 Prozent ein negatives Fazit.
Weitere positive Rückmeldungen
Artikel teilen
Loading
Comment
2 x pro Woche
Warum der moderne Spitalbau unmodern ist
Ein Spital ist keine Kathedrale. Niemandem ist damit ein Denkmal zu setzen, auch dem Stararchitekten oder der Gesundheitsdirektorin nicht.
Die Universitätsklinik Balgrist hat es geschafft
Die Universitätsklinik Balgrist wurde mit EMRAM 6 - die zweithöchste Stufe bezüglich Digitalisierungsgrad – ausgezeichnet.
Spital korrigiert falsche Aussagen zu Chefarzt-Kündigung
Ist der Chefarzt Gregor Lindner nun krank oder nicht? Die Pressestelle des Bürgerspitals Solothurn zieht plötzlich Aussagen zu dessen Kündigung zurück.
Sauter: «Wir müssen grossräumiger denken»
Spitäler in den Randregionen brauchen eine neue Funktion. Das meint die neue Hplus-Präsidentin Regine Sauter.
Notfallmediziner erwarten Kollaps und schlagen schweizweit Alarm
Covid, Grippe und RSV: Die Notfallstationen sehen sich in diesem Winter mit Bedingungen konfrontiert, die sie an den Rand des Kollapses bringen könnten.
Direktor Peter Hösly übergibt den Stab an Simone Weiss
Am Sanatorium Kilchberg kommt es zu einem Führungswechsel: Nach 16 Jahren gibt Peter Hösly seinen Chefposten an der Privatklinik für Psychiatrie ab.
Vom gleichen Autor
Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung
Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.
Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau
Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.
Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?
Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.