Wohnformen, Weiterbildung, Arbeitgeberattraktivität, Digitalisierung: An der Delegiertenversammlung von Curaviva Schweiz fehlte es nicht an brennenden Stoffen. Die DV des Dachverbandes von 2500 Alters-, Pflege-, Behinderten-, Jugend- und Kinderinstitutionen fand gestern in Lugano statt.
Ein Hauptthema war – wenig erstaunlich – dabei der notorische Mangel an Fachkräften im Heimwesen. Not sei insbesondere in den Bereichen Sozial- und Heilpädagogik spürbar, und dabei besonders stark bei den diplomierten Pflegefachpersonen.
Die Branche habe in den letzten Jahren einen gewaltigen Effort geleistet und bedeutend mehr ausgebildet, so der Zwischenbefund an der DV. Beispielsweise wurden im Jahr 2014 beim Beruf Fachfrau/Fachmann in Betagtenbetreuung 10 Prozent mehr Lehrverhältnisse abgeschlossen als im Vorjahr.
Am Interesse mangelt es nicht
Die Lehrstellen in den Institutionen seien gefragt, so die Jahresmitteilung von Curaviva. Im Kampf gegen den Personalmangel fordert der Verband eine bessere Finanzierung für die Ausbildungen vor allem für Quereinsteiger, die sich in Mangelberufen ausbilden möchten.
Um attraktive Karrieren zu ermöglichen, wurden neue Abschlüsse geschaffen – etwa die von Curaviva Schweiz angestossene Berufsprüfung Langzeitpflege und -betreuung.
Mit konkreten Informationen, praktischen Instrumenten, einer
Online-HR-
Box und spezifischen Weiterbildungsangeboten unterstützt Curaviva seine Mitgliederorganisationen im Bestreben, attraktivere Arbeitgeber zu werden.
Allerdings dürfte dies angesichts des stetig wachsenden Bedarfs nicht genügen. Die Institutionen seien somit nach wie vor darauf angewiesen, genügend ausländisches Personal rekrutieren zu können, so ein Befund nach der Delegiertenversammlung in Lugano.
Defizit geplant, Gewinn gemacht
In offiziellen Teil genehmigten die Delegierten den Jahresbericht. Curaviva Schweiz konnte 2014 namhafte Rückstellungen bilden, nach einem budgetierten Verlust von 66'000 Franken resultierte ein Reingewinn von 156'100 Franken.
In den Ersatzwahlen wurde Regula Mader als neues Mitglied der Geschäftsprüfungskommission (GPK) von Curaviva Schweiz gewählt; sie löst Suzanne Jaquemet ab.
Chantal Désirée König wurde als zweites neues Mitglied der GPK gewählt; sie ersetzt Roland Stübi.