Nun beginnt das grosse Masken-Vernichten

Die Schweiz muss wohl 140 Millionen Masken vernichten. Weil das Filtermaterial nicht mehr taugt und die Gummibänder brüchig sind.

, 5. Juli 2023 um 07:06
image
Symbolbild: Mariya/Pixabay
2,2 Millionen Masken, die der Bund vorsorglich während der Pandemie angeschafft hat, landeten dieses Jahr bereits in der Kehrichtverbrennung. Das dürfte aber erst der Anfang sein.
Denn bei weiteren fast 140 Millionen Masken läuft ebenfalls dieses Jahr die Haltbarkeit ab. Die übliche Frist beträgt zwei Jahre; bei sehr guten Masken sind bis zu fünf Jahre Lagerung möglich.
Schwachstellen sind das Filtermaterial, das durchlässiger wird und die Gummibänder, die spröde werden und reissen.
Die Schweiz hat während der Pandemie gegen 180 Millionen Masken für etwa 130 Millionen Franken gekauft. Auf diesem Vorrat ist der Bund nun grösstenteils sitzen geblieben.

Überflüssige Masken pro Kopf

Die Schweiz hat 140 Millionen Masken zu viel beschafft, das sind 17,5 pro Kopf.
Zum Vergleich Deutschland: Dort sind 755 Millionen übrig geblieben, das sind nur 9,5 Masken pro Kopf.
Zuerst versuchte man, das Material auf der Onlineverkaufsplattform Mercato der Armeeapotheke zu verkaufen. Ein Teil des Vorrats fand tatsächlich auf diese Weise neue Besitzer. Doch seit drei Wochen existiert der Shop nicht mehr. Die Nachfrage war zu gering geworden. Einige Masken hat die Schweiz auch in die Ukraine geliefert.

Deutschland vernichtet Hunderte Millionen

Ein Mehrfaches an Masken müssen derzeit in Deutschland verbrannt werden. Es sollen 755 Millionen Exemplare sein. Was allerdings im Vergleich zur Schweiz wenig ist, wenn man die Zahl an der Bevölkerung misst.
Trotzdem erregt die bevorstehende Entsorgung im Nachbarland besondere Empörung. Die Rede ist von einem Maskenskandal. Dies nach dem Impfstoffskandal: Im Frühjahr hat Deutschland etwa 83 Millionen COVID-19-Impfdosen entsorgt. In der Schweiz sind bisher 14 Millionen Impfdosen verfallen.
Laut der deutschen Gesundheitsplattform «Medscape» kritisieren Politiker, dass die «teure Überbeschaffung unter dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausser Kontrolle geraten» sei.
  • coronavirus
  • maske
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Covid-Impfstrategie: Wer sich warum impfen lassen sollte

Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen haben die Covid-19-Impfempfehlungen für den kommenden Herbst und Winter veröffentlicht.

image

Hier gibt es wieder gratis Corona-Tests

Die Stadt Zürich startet ein Pilot-Projekt, bei dem sich die Bevölkerung erneut kostenlos auf Covid-19 testen lassen kann.

image

Long Covid: Nun hat auch die Schweiz Leitlinien

Wer an Post-Covid-19 erkrankt, soll rasch eine Diagnose erhalten. Einheitliche Behandlungsempfehlungen für Grundversorger sollen dabei helfen.

image

Corona: Die Stolpersteine in der Behördenkommunikation

Fehlende Erfahrung, personelle Engpässe und gesellschaftliche Herausforderungen. Eine Studie deckt die Schwachstellen in der Schweizer Corona-Informationspolitik auf.

image

Bund löscht Covid-Zertifikat-System

Ende August gibt es das System für die Ausstellung und Prüfung von Covid-Zertifikaten nicht mehr.

image

Mehr Diabetes Typ 1 Fälle wegen Corona?

Während der Coronapandemie haben mehr Kinder und Jugendliche die Diagnose Diabetes Typ 1 bekommen. Aber warum?

Vom gleichen Autor

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Nun steigt der Bestsmile-Gründer auch bei der Fortpflanzung ein

Ertan Wittwer hat schon viele Praxisketten gegründet. Seine neuste Idee: ein Unternehmen, das Fortpflanzungsmedizin anbietet.

image

Schweizer Ärzte haben zu wenig Zeit und fühlen sich überlastet

Der Personalmangel im Gesundheitswesen habe schwere Folgen, finden die Ärzte. Sie sorgen sich um die Patienten – und um die eigene Gesundheit.