Medikamentenmarkt: Preissenkungen dämpfen Wachstum

Rekordhoch für Generika. Wachstumsplus für Biosimilars, Krebstherapien sowie Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen.

, 6. Februar 2024 um 07:32
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Drew Hays on Unsplash
2023 wurden in der Schweiz Medikamente zu Fabrikabgabepreisen im Wert von 7.4 Milliarden Franken verkauft. Gemäss einer Erhebung von IQVIA* wuchs der Schweizer Medikamentenmarkt 2023 damit um +4.9 Prozent. Allerdings trugen die institutionalisierten Preissenkungen dazu bei, dass das Wachstum des Gesamtmarkts um 2.7 Prozent gedämpft wurde.

Neue Krebstherapien

Laut einer Mitteilung von Interpharma sei die Mengenausweitung bei Medikamenten primär auf den steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung sowie die demografische Entwicklung zurückzuführen. Vor allem neue und innovative Therapien in den Gebieten Krebs (+6.8 Prozent), Autoimmunerkrankungen (+6.3 Prozent) und Antivirale Mittel (+1.6 Prozent) trugen zum Wachstum des Medikamentenmarkts bei.

Preise sinken weiter

Seit 2012 werden jährlich die Medikamentenpreise vom Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gesenkt – und damit über 1.5 Milliarden Franken im Jahr eingespart. Auch 2023 wurden mehr als 350 Arzneimitteln um durchschnittlich 10 Prozent günstiger – unter anderem Medikamente in den Bereichen Herz und Kreislauf, Infektiologie und Ophthalmologie.
Die Preisüberprüfungen 2023 sind noch nicht abgeschlossen und das BAG wird weitere Preissenkungen verfügen, heisst es in der Mitteilung.
Gemäss Landesindex der Konsumentenpreise ist der Preisindex der Medikamente zudem zum 23. Mal in Folge gesunken, zuletzt um 2.5 Prozent im Jahr 2023.

Generika auf Rekordhoch

Der Generika-Umsatz lag 2023 mit 938 Millionen Franken um +4.4 Prozent höher als im Vorjahr. Der Marktanteil von Generika steigt damit auf ein Rekordhoch von 64 Prozent – oder anders: In 64 von 100 Fällen, wo ein Generikum vorhanden ist, wird auch eine entsprechende Packung abgegeben.
Biosimilars weisen im Vergleich zu 2022 erneut ein substanzielles Umsatzwachstum von +25.8 Prozent auf und erzielten 2023 einen Umsatz von 174 Millionen Franken. Der Grund für dieses starke Wachstum liegt im Patentablauf vieler Biologika, welche die Entwicklung von Biosimilars erst ermöglichen.
Biosimilars und ihre Referenzprodukte haben im kassenpflichtigen Markt 2023 einen wertmässigen Anteil von 7.4 Prozent.

*IQVIA ist ein globaler Anbieter von Informationen, innovativen Technologielösungen und Serviceleistungen im Gesundheitswesen – erhebt monatlich die Daten bei Pharmaunternehmen, Grossisten, Ärztelieferanten und Versandapotheken.

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