Die Behandlung von Lungenkrebst hat in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht, wobei der Einsatz von Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit geführt hat. Doch mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten entwickelt nach einem ersten Ansprechen eine Resistenz. Die Chefärztin des Departements Onkologie am Freiburger spital HFR und Professorin an der Universität Freiburg hat Patientinnen und Patienten untersucht, die zunächst auf die Therapie ansprachen, dann aber resistent wurden.
Studie verspricht neue Hoffnung für Lungenkrebs-Patienten
Bei einem Teil dieser Patienten versagte die Therapie, weil in den Tumoren nicht genügend spezialisierte Immunzellen vorhanden waren. Diese Zellen haben die Aufgabe, den Krebs zu bekämpfen, aber wenn sie nicht mehr aktiv sind, versagt die Therapie. Bei anderen Patienten schlug die Therapie nicht an, weil ihre Tumoren überhöhte Mengen eines Proteins namens PD-L1 aufwiesen. Dieses Protein erschwert es den Immunzellen, den Krebs zu bekämpfen. In einigen Fällen waren auch die therapieunterstützenden Signalwege geschwächt, was wiederum die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigte.
Die kürzlich in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlichte Studie trägt dazu bei, die Veränderungen im Immunsystem besser zu verstehen und zu klären, warum die Behandlung von Lungenkrebs manchmal nicht mehr anschlägt. So können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen für diese Resistenzprobleme arbeiten und die Behandlung optimieren. Dadurch könnten mehr Menschen von den bestehenden ICI-Medikamenten profitieren und ihr Leben verlängern.