LUKS: Alle Altersgruppen im Zentrum für seltene Krankheiten

Am Luzerner Kantonsspital werden nun Erwachsene und Kinder mit seltenen Krankheiten in der gleichen Einheit betreut. Johannes Roth übernimmt als Co-Chefarzt.

, 22. August 2024 um 22:20
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Das Luzerner Kantonsspital hat sein Zentrum für seltene Krankheiten (ZSK) neu organisiert und vereint nun die Betreuung von Kindern und Erwachsenen unter einem Dach. Dadurch soll den Patienten eine lückenlose und umfassendere Versorgung ermöglicht werden, so die Mitteilung.
Seit Anfang August 2024 hat Johannes Roth die Leitung des Zentrums als Co-Chefarzt übernommen: «Die Zusammenführung der Bereiche für Kinder und Erwachsene ermöglicht uns eine noch effizientere Betreuung der Betroffenen, denn diese liegt nun in einer Hand», sagt er.
Bisher wurden am LUKS Kinder im ZSK am Kinderspital, Erwachsene im ZSK der Allgemeinen Inneren Medizin behandelt – wenn nötig unter Beizug weiterer Experten anderer Fachgebiete.

Schnellere Diagnose

«Im vereinten Zentrum für seltene Krankheiten werden wir das Fachwissen der unterschiedlichen Fachdisziplinen der Kinder- und Erwachsenen-Medizin noch besser nutzen können», so Johannes Roth. Und weiter: «Bei Verdacht auf eine seltene Krankheit können wir die Abklärungen und die anschliessende Behandlung künftig noch besser koordinieren und organisieren».
So würden Betroffene, die oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, schneller eine korrekte Diagnose und geeignete Therapie erhalten.
Viele seltene Krankheiten sind chronisch. Durch die neue Organisation würden Patienten von einer langfristigen und durchgehenden Betreuung vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter profitieren.
Als seltene Krankheiten (rare diseases) bezeichnet man Krankheiten, die weniger als 5 von 10’000 Personen betreffen.
  • Diagnose und Behandlung seltener Krankheiten sind anspruchsvoll, erfordern eine sehr hohe medizinische Kompetenz und häufig den Einbezug mehrerer medizinischer Fachdisziplinen.
  • Am LUKS wurde deshalb bereits 2019 ein Zentrum für seltene Krankheiten (ZSK) mit zwei Unterbereichen etabliert, um die Betreuung und Behandlung Betroffener besser zu koordinieren und zu strukturieren.
  • Das Zentrum ist eines von neun auf die Diagnostik seltener Krankheiten spezialisierten Zentren in der Schweiz, die von der Nationalen Koordination seltene Krankheiten (kosek) anerkannt sind. Die Anerkennung belegt, dass die Qualitätskriterien eingehalten werden und den nationalen und internationalen Anforderungen an spezialisierte Angebote für seltene Krankheiten entsprechen.

 

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