Rote Zahlen: Kantonsspital Aarau schreibt ein Minus von 3,5 Millionen Franken

Nach einem Gewinn von 17,1 Millionen Franken im Jahr 2021, schreibt die KSA Gruppe 2022 rote Zahlen. Die Ebitda-Marge sank von 8 auf 4,8 Prozent.

, 20. April 2023 um 07:30
image
Im Operationssaal des Kantonsspitals Aarau. | KSA
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Gesamtumsatz des Kantonsspitals Aarau (KSA) von 824 Millionen Franken um 14 Millionen auf 810 Millionen Franken. Während 2021 rund 17 Millionen Franken Gewinn verzeichnet wurden, resultierte 2022 ein Verlust von 3,5 Millionen Franken. Der Ebitda belief sich auf 39,3 Millionen; die Ebidta-Marge betrug 4,8 Prozent.
«Die Ertragseinbussen bei den stationären Behandlungen infolge des Fachkräftemangels im Umfang von mehr als 20 Millionen konnten durch diverse Massnahmen gedämpft werden, sodass der Verlust begrenzt werden konnte», erklärt das KSA in einer Mitteilung.

30 Prozent mehr Notfälle

2022 verzeichnete das KSA über 30 Prozent mehr Notfälle gegenüber dem Vorjahr. Im ambulanten Bereich nahmen die Behandlungen in Aarau um 7,6 Prozent und in Zofingen um 1,8 Prozent zu.
Gleichzeitig gingen am KSA Aarau die stationären Austritte um 6,4 Prozent auf rund 27'500 zurück, während am KSA Zofingen die stationären Austritte um 8,1 Prozent zunahmen.

Fitness und Spritzen

Längst bekannt ist, dass die finanzielle Lage des Spitals alles andere als rosig ist. Mit einem «Fitnessprogramm» will man ab 2023 jährliche Ergebnisverbesserungen in der Höhe von 25 Millionen Franken erzielen.
Das ist nötig, wird aber nicht ausreichen: Im Mai wird das Kantonsparlament erneut über das KSA diskutieren müssen. Dann geht es um eine Geldspritze von über 240 Millionen Franken. Ohne das Geld könnte das Spital pleite gehen.
Kennzahlen im Vergleich
2022
2021
Anzahl Fälle ambulant
787'336
787'199
Anzahl Fälle stationär
32'225
33'741
Case-Mix-Index
1.168
1.096
Ertrag
810, 2 Mio. Fr.
824,0 Mio. Fr.
Gewinn/Verlust
–3,5 Mio. Fr.
17,2 Mio. Fr.
Ebitda-Marge
4,8 %
8,0 %
Anzahl Mitarbeitende
5428
5704
  • spital
  • Kantonsspital Aarau
  • geschäftsbericht
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.