Das Freiburger Spital erwartet erneut einen Riesenverlust

Das Hôpital Fribourgeois rechnet für das Jahr 2023 mit tiefroten Zahlen von knapp 28 Millionen Franken. Grund ist der Kostenanstieg, ausgelöst durch die Teuerung.

, 3. März 2023 um 12:37
image
Ohne Mehrkosten durch die Inflation wäre das Budget 2023 gemäss Spitalleitung nahezu ausgeglichen. | zvg
Das Freiburger Spital (HFR) meldet für das Jahr 2023 trotz Anstrengungen zu mehr Effizienz einen budgetierten Verlust von 27,9 Millionen Franken. Als Grund schiebt das Spital in einer Mitteilung hauptsächlich die Auswirkungen der Inflation vor: Höhere Löhne im Umfang von über 13 Millionen Franken, aber auch gestiegene Energiepreise oder höhere Ausgaben für medizinisches Material, Medikamente oder Lebensmittel, die mit 8,4 Millionen Franken zu Buche schlagen.
Das von Annamaria Müller präsidierte Spital kritisiert gleichzeitig den fehlende Teuerungsausgleich bei den Tarifen. Im Zusammenhang mit der generell schwierigen Tarifsituation beabsichtigen Verwaltungsrat und Generaldirektion im Hinblick auf das Budget 2024 sämtliche Spitaltarife mit den Krankenversicherern neu zu verhandeln.

Spital verhandelt mit Kanton

Derzeit laufen ferner Gespräche mit den Kantonsbehörden. Nebst dem Zuschuss für die Covid-19-Reserve-Intensivpflegebetten verhandelt das HFR um eine Lösung zur Deckung der inflationsbedingten Ausgaben sowie um die Finanzierung der in den nächsten Jahren anstehenden Investitionen.
Denn das Spital muss im laufenden Jahr vor dem Hintergrund der nach wie vor unausgeglichenen Finanzlage erneut seine Investitionen auf das Nötigste reduzieren. Konkret umfasst dies den Ersatz medizintechnischer Geräte, die Instandhaltung von Gebäuden und die Entwicklung der Gesundheitszentren.

Mehr Jobs statt Sparplan

Für den Verwaltungsrat und die Direktion steht es allerdings nicht zur Diskussion, einen Sparplan zu lancieren, der auf das medizinisch-pflegerische Personal abziele. Im Gegensatz nehme die Tätigkeit sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich weiter zu. Um diesen Anstieg zu bewältigen, will das Freiburger Spital deshalb in diesem Jahr rund 30 zusätzliche Stellen schaffen, hauptsächlich für ärztliches Personal und Pflegepersonal.
  • spital
  • freiburger spital
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

image

Barbara Nietlispach wird Chefärztin im Wallis

Die Klinik Frau–Kind des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) stellt sich neu auf und geht eine neue Kooperation ein.

image

«So bleibt eine Ebitda-Marge von zehn Prozent illusorisch»

Im vergangenen Jahr hat das Kantonsspital Baden so viele Patientinnen und Patienten wie noch nie behandelt. Der Rekord spiegle sich in der Bilanz aber nur bedingt wider.

Vom gleichen Autor

image

Nierensteine: Berner Studie bringt Standardtherapie ins Wanken

Der harntreibende Wirkstoff Hydrochlorothiazid schneidet nicht besser ab als Placebo. Dies zeigt eine Studie von Forschern um Daniel Fuster vom Berner Inselspital.

image

Klinik Hirslanden holt Pflegeleiter vom Kantonsspital Baden

Der Pflegefachmann Konstantinos Kalaitzis übernimmt die Leitung Pflege an der Zürcher Klinik Hirslanden.

image

Detailhandels-Riese plant grosse Erweiterung seiner Gesundheitszentren

Der US-amerikanische Konzern Walmart kündigt Pläne für die Eröffnung von neuen Gesundheitszentren im nächsten Jahr an. Es ist nicht das einzige Unternehmen, das in grossem Stil im Gesundheitswesen expandiert.