Roche-Algorithmus soll Aufenthalte in der Notaufnahme verkürzen

Roche erhält die europäische Marktzulassung für einen Chest Pain Triage-Algorithmus - dieser soll Patienten mit akutem Koronarsyndrom in Rekordzeit identifizieren.

, 24. April 2025 um 14:53
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Symbolbild: Robina Weermeijer/Unsplash.
Der Basler Pharmakonzern Roche hat für einen neuen Algorithmus zur Erkennung des akuten Koronarsyndroms die CE-Kennzeichnung erhalten. Entwickelt wurde der sogenannte Chest Pain Triage-Algorithmus in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg.
Der Algorithmus soll eine standardisierte Bewertung von Brustschmerzen ermöglichen und damit Ärztinnen und Ärzten in der Notaufnahme helfen, das akute Koronarsyndrom (ACS) bei Patienten mit Brustschmerzen schneller und genauer zu erkennen.
«Unser Chest Pain Triage-Algorithmus hilft Ärzten, schnell zu entscheiden, wer dringend kardiologische Behandlung benötigt und wer früher entlassen werden kann. Dank eines frühzeitigen Ausschlussverfahrens können wir die Aufenthaltsdauer in der Notaufnahme um über drei Stunden verkürzen», erklärte Matt Sause, CEO von Roche Diagnostics in einer Pressemitteilung.
Die CE-Kennzeichnung bestätigt, dass das Produkt den Anforderungen der Europäischen Union entspricht, wie sie in den geltenden Harmonisierungsrechtsvorschriften definiert sind, und dass diese Konformität entsprechend nachgewiesen wurde.

Rule-In, Rule-Out oder Observe

Der Algorithmus zielt darauf ab, Patienten mit echtem Risiko zu ermitteln, indem nicht kardiale Brustschmerzfälle durch eine definitive «Rule-In», «Rule-Out» oder «Observe»-Empfehlung gemäss den ESC-Leitlinien identifiziert werden. Der Algorithmus soll die die Entscheidungsfindung vereinfachen, indem er automatisch den richtigen beschleunigten ESC 0/1-, 0/2- oder 0/3-Pfad basierend auf dem Zeitpunkt der Blutprobenentnahme auswählt.
Der Algorithmus ist bereits in Europa, im Nahen Osten und in Asien erhältlich und strebt nun eine baldige Zulassung in den USA an. Er basiert auf den Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC), und wurde von Kardiologen und Notfallmediziner mitentwickelt.
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