Psychiatrische Dienste Aargau mit stabilem Ergebnis

Die PDAG verzeichnen einen Patientenrekord und erwirtschaften einen Gewinn von 5,3 Millionen Franken. Dennoch sorgt sich CEO Beat Schläfli um die langfristige Stabilität.

, 8. April 2025 um 11:10
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«Effizienzsteigerungen allein werden nicht ausreichen, um die wirtschaftliche Stabilität langfristig zu sichern», sagt Beat Schläfli, CEO der PDAG. Bild: zvg
Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG haben das Geschäftsjahr 2024 mit einem Gewinn von 5,3 Millionen Franken abgeschlossen – leicht unter dem Vorjahreswert von 5,9 Millionen.
Die Ebitda-Marge beträgt 7,9 Prozent und bleibt damit knapp unter dem strategischen Ziel von 8 Prozent. Der Umsatz stieg auf 208,3 Millionen Franken, was einem Plus von 7,3 Millionen entspricht. Die Eigenkapitalquote liegt bei 56,7 Prozent.

Patientenrekord

Ein wesentlicher Treiber der Entwicklung war die anhaltend hohe Nachfrage nach psychiatrischer Versorgung. Erstmals wurden über 30'000 Patientinnen und Patienten behandelt, rund 25'000 davon ambulant.
«Trotz stagnierender Tarife und steigender Personal- und Sachkosten konnte die PDAG damit das Jahr mit einem positiven Ergebnis abschliessen. Ausschlaggebend dafür waren gezielte Effizienzsteigerungen und eine klare strategische Ausrichtung», schreiben die PDAG in einer Mitteilung.
Auch die vom Kanton erhöhte Abgeltung für intermediäre Leistungen wirkte sich unterstützend aus – reichte aber nicht aus, um die Teuerung vollständig zu kompensieren.
«Dieses Ergebnis ist vor allem dem grossen Engagement unseres Führungsteams und unserer Mitarbeitenden zu verdanken», sagt CEO Beat Schläfli. «Ich danke ihnen allen für ihren täglichen Einsatz für die bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.»

Tarife im Fokus

Gleichzeitig macht Schläfli deutlich: Die wirtschaftlichen Herausforderungen nehmen zu. «Effizienzsteigerungen allein werden nicht ausreichen, um die wirtschaftliche Stabilität langfristig zu sichern».
Die aktuellen Tarife deckten weder die tatsächlichen Betriebskosten noch die Teuerung ab. Ohne Korrekturen drohe auch der PDAG – wie anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen – eine Entwicklung in Richtung Wertberichtigungen und Defizite.

 

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