PDAG eröffnen neue Depressionsstation

Ohne Wartezeit, ohne Vorgespräch, ohne fixe Aufenthaltsdauer: Die Psychiatrischen Dienste Aargau eröffnen eine spezialisierte Depressionsstation.

, 9. Mai 2025 um 07:57
image
Das Leitungsteam der Station: Sabrina Römelin, Oberpsychologin; Antonia Kählitz, Leitende Ärztin; Petra Meyer, Co-Stationsleiterin; Sandra Wagner, Co-Stationsleiterin (v.l.n.r.)
Die Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) haben eine neue, auf Depression spezialisierte Station eröffnet, die Patienten einen sofortigen stationären Behandlungszugang ermöglicht – ohne vorgängige Gespräche oder Wartezeiten.
Das Angebot richtet sich an Personen mit mittelgradigen bis schweren depressiven Symptomen, die rasch und gezielt unterstützt werden sollen.
Ziel sei es, therapeutische Verzögerungen zu vermeiden und Stabilisierung frühzeitig zu ermöglichen, so die Mitteilung. «Gerade bei Depressionen ist ein zeitnaher Zugang zur Behandlung entscheidend», betont Marc Walter, Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP).

Ohne fixe Aufenthaltsdauer

Die Behandlung erfolgt ohne fixe Aufenthaltsdauer und wird individuell auf den klinischen Verlauf abgestimmt. Neben einem festen Bezugspflegesystem kommen psychotherapeutische Einzelgespräche sowie ein erweitertes Gruppentherapieangebot zum Einsatz.
Neu integriert ist das Training Emotionaler Kompetenz (TEK) mit Fokus auf Emotionswahrnehmung, -regulation und soziale Interaktion. Ergänzend unterstützt eine Schlafritual-Gruppe die Behandlung von Schlafstörungen – ein häufiges Symptom bei Depressionen.

Interdisziplinär, aktivierend und nah am Alltag

Das stationäre Konzept umfasst auch körper- und kreativitätsorientierte Therapien wie Sport-, Kunst- und Ergotherapie sowie arbeitstherapeutische Settings.
«Das Angebot stärkt die Behandlungsqualität, erhöht die Autonomie der Patienten und ergänzt das bestehende Versorgungsnetz sinnvoll», sagt Maxim Zavorotnyy, Zentrumsleiter und Chefarzt des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie stationär.
Depressionen gehören zu den häufigsten und belastendsten Erkrankungen – in der Schweiz sind etwa 20 Prozent der Menschen - etwa jede fünfte Person - im Laufe ihres Lebens davon betroffen.

  • PDAG
  • psychiatrie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Neuer Direktor für die Klinik SGM

Daniel Röthlisberger wird CEO der Klinik SGM Langenthal. Er ersetzt Nathan Keiser, der Direktor der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel wird.

image

Nach Nullrunde: KSA, KSB und PDGA erhöhen Löhne 2026

Die Angestellten der Kantonsspitäler Aarau und Baden sowie der Psychiatrischen Dienste Aargau erhalten 2026 wieder mehr Lohn. Die Lohnsumme wird um 1,2 Prozent erhöht.

image

Privatklinik Aadorf: Führungswechsel nach 17 Jahren

Die Privatklinik Aadorf bekommt einen neuen Leiter: Michael Braunschweig tritt die Nachfolge von Stephan N. Trier an.

image

Neue HR-Leitung bei Triaplus

Barbara Michel wird auch Mitglied der Geschäftsleitung. Sie folgt auf Christa Fehlmann, die nach neun Jahren in den Ruhestand geht.

image

Zu viele Kündigungen in der LUPS - nun geht die ärztliche Leiterin

Eine neue Führung und eine Meldestelle für die Angestellten: So will die Luzerner Psychiatrie die angespannte Lage entschärfen.

image

Jugendpsychiatrie: Weniger Freiheitsbeschränkungen

Isolation, Fixierung, Zwangsmedikation: So etwas galt in bestimmten psychiatrischen Kontexten lange als unvermeidlich. Bei Kindern und Jugendlichen werden sie laut einem ANQ-Bericht seltener angewandt.

Vom gleichen Autor

image

Aargauer Pflegeheime am Limit – Unterversorgung droht

Die Aargauer Pflegeheime sind zu 98 Prozent ausgelastet. Der Verband Aargauer Alters- und Pflegeheime warnt vor drohender Unterversorgung, während Spitäler zunehmend Probleme haben, Anschlussplätze für ihre Patienten zu finden.

image

Hochgebirgsklinik Davos fix auf Zürcher Spitalliste

Die Hochgebirgsklinik Davos (HGK) ist nun definitiv auf der Spitalliste des Kantons Zürich und erhält den Leistungsauftrag für kardiale Rehabilitation,

image

«Kidz»: Basel startet pädiatrisches Hospital-at-Home-Modell

Während die Betreuung kranker Kinder zu Hause in einigen Ländern bereits etabliert ist, wagt Basel mit «Kidz» nun den Schritt zu einem eigenen pädiatrischen Hospital-at-Home-Pilot.