Die Praxislabors in der Schweiz erhalten eine Fristverlängerung für die Umstellung auf sensitive Troponin-Messmethoden zur Diagnose von Herzinfarkten. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat entschieden, dass die konventionelle Troponin-Messmethode ein Jahr länger, bis Ende Dezember 2024, von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) vergütet wird.
Dies, weil viele Praxislabors noch nicht auf die empfohlene sensitive Methode umgestellt haben, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG)
in einer Mitteilung schreibt. Notwendige Geräte anschaffen
Bisher wurden Troponine sowohl mit konventionellen als auch mit sensitiven Methoden gemessen. Bei der Diagnose eines Myokardinfarkts ohne elektrokardiographische Hinweise zeigen die konventionellen Messmethoden jedoch in etwa 20 bis 40 Prozent der Fälle falsch negative Ergebnisse. Aufgrund dieser Problematik empfiehlt die Europäische Gesellschaft für Kardiologie den Einsatz der sensitiven Messmethode, die eine bessere diagnostische Leistung aufweist.
Seit Anfang 2022 ist die Anwendung der konventionellen Methode in der Analysenliste eingeschränkt und auf die sensitive Methode beschränkt. Den Praxislaboratorien wurde damas eine Übergangsfrist bis Ende 2023 eingeräumt, um die notwendigen Geräte anzuschaffen und die Anwendung der sensitiven Methode zu erlernen. Diese wurde nun verlängert.
Appell an die Fachgesellschaften
Gleichzeitig appelliert das EDI an die zuständigen Fachgesellschaften, dafür zu sorgen, dass die Praxislaboratorien die sensitive Troponin-Messmethode so schnell wie möglich implementieren, um eine angemessene und sichere Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.