«Haben Sie letzte Worte?», fragt die eine Frau, das Wasserglas in der Hand. Die Frau daneben sagt unter Tränen: «Ich sehe dich auf der anderen Seite». Dich, das ist man selber. Man hört sich atmen.
Die Szene lässt sich jetzt mit einer Virtual-Reality-Brille durchleben, als Angesprochener: «Sind Sie sicher, dass Sie das trinken möchten? Sie werden danach schlafen und sterben».
Sterbezimmer im Museum
Wie entscheiden Sie? Das «Interactive Docudrama» spielt in einem Sterbezimmer von Dignitas, irgendwo in der Schweiz. Es ist eine Kunstaktion, «Last Moments» ihr Name. Ein Kurzfilm, den die britische Künstlerin Avril Furness gemacht hat. «Death: Is it Your Right to Choose?», lautet eine Frage, die am Ende in den Raum gestellt wird.
Dignitas selber wird zwar namentlich genannt, hat mit der Sache aber direkt nichts zu tun. Gefilmt wurde in einem nach Zeugenangaben gefertigten Eins-zu-eins-Nachbau eines Dignitas-Sterbezimmers: Es war letztes Jahr für eine
Ausstellung im Bristol Museum kopiert worden.
Eine Ahnung, wie das ist, bietet nun der Trailer:
«Last Moments» war letztes Jahr erstmals an der internationalen Sterbehilfe-Konferenz in Amsterdam gezeigt worden – offenbar mit recht deutlicher Wirkung. Hier die Reaktionen:
Dignitas betonte gegenüber dem «Blick», dass das Video ohne Bezug zum Verein enstanden sei: E«Der VR-Kurzfilm von Frau Furness ist Fiktion, mit ihrer künstlerischen Freiheit. Der Ablauf und das Handeln der Personen darin sind von ihr frei erfunden.» Aber er biete eine Möglichkeit, sich über «Wahlmöglichkeit am Lebensende» zu unterhalten.
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