Wie heisst das Virus nun eigentlich?

Coronavirus, Covid-19 oder gar Sars-CoV-2? Welche dieser Bezeichnungen ist nun die richtige? Alle. Aber sie bezeichnen nicht dasselbe.

, 1. April 2020 um 05:45
image
  • coronavirus
  • forschung
Soll man nun vom Coronavirus sprechen, oder warum sagen so viele Covid-19? Ist das einfach der Fachausdruck? Nein. Die Bezeichnung Covid-19 ist die Abkürzung für Corona virus disease 2019, also: Corona-Virus-Erkrankung 2019. Wer diesen Ausdruck braucht, meint damit also die Krankheit und nicht das Virus.

Schon das zweite Coronavirus

Der Fachausdruck für das neu aufgetauchte Virus lautet:  Sars-CoV-2. Diese Abkürzung steht für Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2. Das bedeutet «Schweres-akutes-Atemwegssyndrom-Coronavirus-2». Oder anders gesagt: Es ist das zweite Coronavirus, das schwere Atemweginfektionen verursacht. Es gibt nämlich auch ein erstes.
Vom CoV-2 ist die Rede, weil 2002 bereits das Sars-CoV-1 eine Pandemie verursacht hatte. Damals wurden 8096 Fälle bekannt, 774 Menschen starben weltweit. Von dieser Pandemie war die Schweiz allerdings kaum betroffen.

Auch ein Mers-CoV

Und dann gibt es noch das Mers-CoV, das middle east respiratory syndrome coronavirus, was wörtlich übersetzt «Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus» heisst. Es tauchte 2012 in Saudi-Arabien auf, deshalb die Bezeichnung «middle east». Auch das Mers-CoV verursacht eine schwere Infektion der Atemwege und eine Lungenentzündung, dazu auch noch Nierenversagen.
Die Erkrankungen verliefen damals meist schwer und oft tödlich. Weil sich dieses Virus kaum ausbreitet, gehen die Epidemiologen davon aus, dass das Mers-CoV nur schwer von Mensch zu Mensch übertragen wird. Sie vermuten, dass es von Fledermäusen über Dromedare als Zwischenwirt nur sporadisch auf Menschen übertragen wird.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Studie: Herzmedikament könnte Metastasen stoppen

Ein Forscherteam von ETH, USB, USZ und KSBL fand heraus, dass das etablierte Herzmedikament Digoxin bei Brustkrebs Metastasen verhindern könnte.

image

CHUV: Aus Spenderstuhl wird Medizin

Das Universitätsspital Lausanne ist das erste Schweizer Spital mit Swissmedic-Zulassung zur Herstellung eines Medikaments aus Fäkalbakterien.

image

BFS-Studie: Milliarden für Forschung und Entwicklung

2023 investierten Schweizer Privatunternehmen knapp 18 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung. Gesundheit bleibt der wichtigste Fokus.

image

Kampf gegen das Mittelmass: Die besten Medizin-Universitäten der Welt

Im «QS World University Ranking» erscheint die ETH als beste Schweizer Life-Sciences-Hochschule, und in der Zahnmedizin landen gleich zwei Schweizer Unis in den Top Ten. Immerhin.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

Alzheimer-Prävention am Steuer? Navigieren könnte das Gehirn schützen

Ambulanz- und Taxifahrer sterben seltener an Alzheimer als andere Berufsleute. Dies lässt ahnen, dass das richtige Training vorbeugend wirkt.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.