Wer in der Pflege arbeitet, schläft eher besser

Eine internationale Studie deutet an, dass es unter dem Pflegepersonal eher weniger Schlafstörungen gibt als in der Durchschnittsbevölkerung.

, 16. Dezember 2016 um 13:40
image
  • pflege
  • forschung
Dass der Schichtbetrieb und die psychische Belastung des Pflegeberufs bis ins Bett nachwirkt, gilt ja fast schon als selbstverständlich. Es gab auch schon einige wissenschaftliche Studien, welche Schlafstörungen beim Pflegepersonal untersuchten und auch festmachen konnten.
Heraus kam etwa, dass es Korrelationen mit der Ausbildung gibt – wer ein höheres Pflegediplom hat, schläft eher besser. Oder heraus kam, dass sich je nach Arbeitsschicht eher Symptome der Übermüdung oder Einschlafstörungen häufen (siehe etwa hierhier und hier). 
Eine Gross-Studie aus Taiwan ging nun der Frage nach, wie sehr sich die Schlafprobleme bei Nurses im Verlauf des Jahres entwickelten: Gab es saisonale Schwankungen?


Dabei verglichen die Forscher die Daten beziehungsweise ambulanten Arztbesuche von über 7'600 Personen – nämlich von Pflegefachleuten sowie der allgemeinen Bevölkerung. 
Das erste Ergebnis war nicht weiter erstaunlich: Alle hatten im Winter weniger Vorfälle wegen Schlafstörungen als in den drei anderen Jahreszeiten. 
Eher unerwartet dann ein andere Einsicht: Bei den Nurses wurden unterdurchschnittlich häufig Schlafprobleme festgemacht. In allen Jahreszeiten wiesen sie weniger Arztbesuche wegen sleep disorders auf als die Gesamtbevölkerung.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

«Ich verstehe die Ungeduld der 200'000 Pflegefachleute im Land»

Heute gehen Pflegekräfte in Bern auf die Strasse: Sie fordern die konsequente Umsetzung der Pflegeinitiative. Auch GLP-Nationalrat und Pflegefachmann Patrick Hässig ist dabei.

image

Sektionen des Pflegefach-Berufsverbands lösen sich auf

Mit etwas Wehmut nehmen die bisherigen regionalen Sektionen des Berufsverbands Abschied. Ab nächstem Jahr gibt es nur noch eine gesamtschweizerische Organisation.

image

Die meistzitierten Medizin-Forscher in der Schweiz

Besonders in Onkologie, Immunologie und Pharmakologie finden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz weltweit Beachtung.

image

ETH Zürich: Mikroroboter bringt Medikamente direkt ins Gehirn

ETH-Forschende haben einen magnetisch steuerbaren Mikroroboter entwickelt, der auch in komplexe Gefässstrukturen vordringt. Das System bringt Medikamente präzise an den Zielort – und löst sich danach auf.

image

Ein Blutstropfen Hoffnung bei Alzheimer

Neue Bluttests könnten die Alzheimer-Diagnostik revolutionieren – früher, einfacher, präziser. Sie eröffnen Chancen, das Gesundheitssystem zu entlasten und geben Patient:innen und Ärzt:innen neue Hoffnung.

image

BFS: Zahl privater Spitex-Anbieter erreicht Rekordwert

Die Zahl privater Spitex-Anbieter erreichte 2024 einen neuen Höchststand: 844 gewinnorientierte Unternehmen leisten immer mehr Pflegestunden, während gemeinnützige Organisationen Marktanteile verlieren.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.