Die Schlagzeile in den Medien über eine angeblich teure Abschiedsparty für die Chefärztin der Klinik Zugersee liess im Sommer aufhorchen. Vor allem, weil eine Finanzkontrolle selbst die Auslagen in ihrem Revisionsbericht als «unverhältnismässig hoch» und als «nicht reglementskonform» bezeichnet hatte.
Doch eigentlich war alles ganz unspektakulär, wie sich jetzt herausgestellt hat. Denn bei der Veranstaltung handelte es sich um ein regelmässig stattfindendes Fachsymposium – mit namhaften Referenten wie Paul Hoff von der Psychiatrischen Uniklinik Zürich oder Silke Bachmann von der Clienia-Gruppe. Alles lief in geordneten Bahnen ab. Auch die Erweiterung der Veranstaltung zu einem Abschiedssymposium für die langjährige Chefärztin ist laut Branchenkennern eine übliche Form der Verabschiedung von ärztlichen Klinikleitern.
Keine Mittel zweckentfremdet
Die Rechtmässigkeit der Abläufe zeigt sich auch, dass entsprechenden Passagen im Revisionsbericht einer Finanzkontrolle inzwischen gelöscht sind. Kein Wort mehr über angeblich «unverhältnismässig hohen» und «nicht reglementskonformen» Auslagen.
Im Gegenteil: Die Kosten für das Fachsymposium im Mai 2017 lagen im Durchschnitt vergleichbarer Fachsymposien. Auch die kritisierten kleineren Zusatzkosten für die Verabschiedung der langjährigen Chefärztin kamen beim Abschiedssymposium auf etwas über 50 Franken pro Person. Zudem war die kritisierte Verwendung der Mittel des Ärztepools aufgrund der offenen Formulierung im Reglement möglich – und wurde durch das Klinik-Controlling vorab sogar geprüft. Fazit: Es wurden nie, wie dies mehrere Medien fälschlicherweise berichteten, Weiterbildungsgelder oder andere Fonds missbräuchlich zweckentfremdet.