Frankreich: Ungeimpfte Pflegekräfte sollen Lohn doch erhalten

Aber nur aus einem bestimmten Grund – so geschehen in Frankreich, wo seit Mitte September für bestimmte Berufsgruppen eine Covid-19-Impfpflicht gilt.

, 28. Oktober 2021 um 05:15
image
  • coronavirus
  • impfung
  • lohn
  • pflege
  • spital
Neun ungeimpfte Pflegefachpersonen aus Drôme, einer Region im Südosten Frankreichs, sind am 15. September suspendiert worden und erhielten seither keinen Lohn mehr.
Weil sie vor Inkrafttreten der Covid-19-Impfpflicht jedoch krankgeschrieben worden sind, haben sie rechtliche Schritte eingeleitet.
In Frankreich ist die obligatorische Covid-19-Impfung für bestimmte Berufsgruppen seit August beschlossene Sache; die Impfpflicht trat schliesslich am 15. September in Kraft. Wie Medinside im September berichtete, wollten sich lediglich 3000 Angestellte der rund 2,7 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht impfen lassen. 
Das zuständige Verwaltungsgericht entschied am Dienstag im Fall der neun Pflegekräfte, die sich nicht gegen Covid-19 impfen liessen und zuvor krankgeschrieben worden sind, dass sie ihre Löhne bekommen sollen. Französischsprachige Medien berichteten darüber. Das Verwaltungsgericht kam zum Schluss: An der Rechtsmässigkeit der Sanktionen, die gegen die Angestellten verhängt worden sind, bestünden «ernsthafte Zweifel».
Den Medienberichten zufolge haben Richter in französischen Städten vor kurzem ähnliche Entscheidungen getroffen, während in anderen Städten die Klagen von Angestellten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, abgewiesen wurden.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Weniger Regionalpolitik, mehr Tech: Wie das Spital neu gedacht werden soll

H+ will das Ende von Spitaltraditionen. Mit einer PwC-Studie skizziert der Verband ein Krankenhaussystem, das sich von regionaler Politik und bisheriger Planung verabschiedet – und zehntausende Stellen einspart.

image

Pflege: Fatales Signal aus den USA

Die Regierung in Washington streicht Nursing aus der Liste der höheren Abschlüsse.

image

Solothurn: Brücke in den Schweizer Pflegealltag

Ein gemeinsames Programm der Solothurner Spitäler und der Volkshochschule soll ausländischen Pflegefachkräften den Einstieg erleichtern. Es kombiniert Sprachförderung, Weiterbildung und praktische Einsätze.

image

«Ich verstehe die Ungeduld der 200'000 Pflegefachleute im Land»

Heute gehen Pflegekräfte in Bern auf die Strasse: Sie fordern die konsequente Umsetzung der Pflegeinitiative. Auch GLP-Nationalrat und Pflegefachmann Patrick Hässig ist dabei.

image

Zürich: Verbände fordern Lohn-«Nachholrunde»

Die vier kantonalen Spitäler sollen ihren Rückstand mit dem Teuerungsausgleich 2026 wettmachen. Gefordert sind Lohnerhöhungen zwischen 1,8 und 2,4 Prozent.

image

Sektionen des Pflegefach-Berufsverbands lösen sich auf

Mit etwas Wehmut nehmen die bisherigen regionalen Sektionen des Berufsverbands Abschied. Ab nächstem Jahr gibt es nur noch eine gesamtschweizerische Organisation.

Vom gleichen Autor

image

«Ich brauchte nach der Pause mindestens drei Jahre»

Daniela Fürer arbeitete rund eineinhalb Jahre als Intensivpflegefachfrau, dann wurde sie Mutter und machte eine lange Pause – bis zum Wiedereinstieg.

image

Quereinstieg Pflege: Hunger auf beruflichen Neubeginn

Der Rucksack von Annette Gallmann und Peter Kienzle ist gefüllt mit allerhand Arbeits- und Lebenserfahrung. Die 47-jährige Gastronomin und der 52-jährige Art Director machen die Ausbildung HF Pflege.

image

Hat das Stethoskop auf Arztfotos seine Berechtigung?

Ärztinnen und Ärzte werden fast immer mit einem Stethoskop um den Hals abgelichtet. Braucht’s das? Und: Ist das medizinische Diagnoseinstrument überhaupt noch zeitgemäss?