So schnell wie die Sterbezahlen in der Schweiz Ende März angestiegen sind, so schnell sinken sie nun wieder. Die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen, dass die Schweiz die tödlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sehr rasch und wirksam bremsen konnte.
Fast wieder normale Werte
Innert nur fünf Wochen gelang es der Schweiz die so genannte «Übersterblichkeit» wieder auf normale Werte zurückzubringen. Das heisst konkret: Normalerweise würden Ende April im Verlauf einer Woche zwischen 1000 und 1200 Menschen über 65 Jahren sterben. Effektiv starben nur wenig mehr als 1200.
Ganz anders sah es drei Wochen zuvor aus: Damals erreichte die Sterblichkeit bei den älteren Menschen einen Höchststand: Über 500 Menschen mehr als im erwarteten Durchschnitt starben damals. Kaum betroffen vom Virus war die Sterblichkeit bei den Unter-65-Jährigen. In dieser Alterskategorie ist die Sterblichkeit derzeit nur ganz leicht erhöht, wie im unteren Teil der Grafik ersichtlich ist.
Italien und Grossbritannien mussten erst die Zahlen zusammentragen
In Italien und in Grossbritannien sind solche Statistiken zur Übersterblichkeit erst in jüngster Zeit bekannt geworden. Während die Schweiz schon seit Jahren jede Woche vergleicht, wie sich die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu einem erwarteten Durchschnitt entwickelt, konnte etwa in Italien erst mit einer Studie festgestellt werden, wie sich die Zahl der Todesfälle während Covid-19 verändert hat.
Dabei zeigte sich, dass in diesen Ländern vermutlich viel mehr Menschen am Virus gestorben sind als offiziell registriert wurde. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um Personen, die zuhause oder im Altersheim starben, ohne dass sie auf das Virus getestet wurden.
Keine versteckten Corona-Toten in der Schweiz
In der Schweiz gibt es vermutlich keine oder nur eine geringe Dunkelziffer. Offenbar wird hierzulande deutlich intensiver und strikter getestet. Die offizielle Zahl der Gestorbenen, die zuvor positiv auf das Virus getestet worden sind, liegt derzeit bei gut 1400. Das entspricht ziemlich genau der «Übersterblichkeit» in den letzten Wochen, also jener Zahl, die über der durchschnittlichen Menge der Todesfälle liegt.