Triemli: Direktor Erwin Carigiet tritt zurück

Er wird das Zürcher Stadtspital spätestens Ende März 2018 verlassen. Der Rücktritt erfolge aus Altersgründen und nicht wegen der schwierigen Finanzlage des Spitals.

, 18. Juli 2017 um 07:05
image
  • stadtspital zürich
  • spital
  • zürich
  • personelles
Der Rücktritt habe nichts mit den finanziellen Problemen des Spitals zu tun, wird Triemli-Sprecher Christian Brogli in der «NZZ» zitiert. Es handle sich um einen Altersrücktritt: Carigiet, der Anfang März 2018 63 Jahre alt wird, wolle spätestens bis Ende des 63. Altersjahrs die Leitung übergeben, um neue Pläne zu verfolgen. Bis zu seinem Weggang werde er sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Finanzlage des Spitals wieder gesund werde.

Rote Zahlen

Das Triemli-Spital steckt in finanziellen Nöten. Für das laufende Jahr wird mit einem Defizit von 30 Millionen Franken gerechnet. Die Stadtregierung erwägt einen Schuldenschnitt von 500 Millionen Franken, um das Spital von seiner Last zu befreien. 
Das mit der Grundversorgung beauftragte Triemli verzeichnet zu viele defizitäre Behandlungen. Als städtische Dienstabteilung kann es kein Eigenkapital bilden, muss die Darlehen der Stadt aber verzinsen. Auch das neue, 300 Millionen Franken teure Bettenhaus belastet die Rechnung; die Kosten fielen deutlich höher aus als geplant.  

Synergien nutzen

Brogli bestreitet auch, dass es Unstimmigkeiten mit der Stadt in Bezug auf die künftige Spitalstrategie gegeben habe. Um Synergien zu nutzen, sollen die beiden defizitären Stadtspitäler Triemli und Waid in den nächsten Jahren zu einem Spital an zwei Standorten unter einer gemeinsamen Leitung und einer Rechnung zusammengeschlossen werden. 
Erwin Carigiet steht seit knapp zehn Jahren an der Spitze des Triemli-Spitals.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Stefan Lichtensteiger wird CEO der Winterthurer Psychiatrie

Nach einem halben Jahr als zwischenzeitlicher Direktor ist er definitiv ernannt worden: Der ehemalige Chef des St. Galler Kantonsspitals leitet nun die IPW.

image

KSGL: Alexander Penssler wird CEO

Alexander Penssler übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Glarus von Stephanie Hackethal. Bislang leitete er die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland.

image

H+ strukturiert Geschäftsbereich Tarife neu

Der Spitalverband H+ trennt die stationären und ambulanten Tarifthemen künftig in zwei Abteilungen. Roger Scherrer übernimmt per 1. Juni 2026 die Leitung des Geschäftsbereichs und wird Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Zollikerberg: Chefarztwechsel in der Klinik für Innere Medizin

Ab Juli 2026 übernimmt Gregor Lindner die Klinik für Innere Medizin am Spital Zollikerberg von Ludwig Theodor Heuss, der die Abteilung 18 Jahre lang geleitet hat.

image

KSA: Neuer Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Riccardo Schweizer wird Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Kantonsspital Aarau – mit Schwerpunkt auf rekonstruktiver Brust- und Lymphchirurgie.

image

GZO Spital Wetzikon: «Wir können es machen. Es wird einfach ein bisschen enger»

Fast alle Trägergemeinden sagen klar Ja zu einem Rettungs-Beitrag für das notleidende Regionalspital in Wetzikon. Doch es gibt eine Ausnahme. Was bedeutet das?

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.