In einem gemeinsamen Projekt mit der Freien Universität Berlin bietet die
Techniker Krankenkasse den «Depressions-Coach» an. Das Programm richtet sich an Menschen mit leichten bis mittelschweren Depressionen. In sieben Modulen informieren sich die Teilnehmer zu ihrem Krankheitsbild und lernen durch Übungen, besser damit umzugehen. Dabei werden sie von einem Psychologen begleitet.
Nun untersuchte die TK die Entwicklungen und Ergebnisse des Programms – und heraus kam, dass dabei nicht nur die depressiven Symptome seltener wurden, sondern auch Begleitumstände wie Angst und Grübeln. Die erzielten Fortschritte blieben auch drei, sechs und zwölf Monate nach Programmende stabil.
Im Schnitt verbesserten sich die depressiven Symptome von einem mittleren Schweregrad auf einen klinisch nicht mehr bedeutsamen Wert. «Für leicht- bis mittelschwere Depressionen zeigt der Online-Coach vergleichbare Effekte wie die konventionelle Sprechzimmertherapie», sagt die Studienleiterin Christine Knaevelsrud; sie ist Psychologin an der FU Berlin.
Auch kam es dank der «Tele-Betreuung» zu weniger Krankschreibungen und Fehltagen, so die Aussagen der Betroffenen. 84 Prozent der 1'089 Probanden äusserten sich zufrieden mit dem Depressions-Coach.
Die Techniker Krankenkasse will nun die Qualität von E-Mental-Health-Angeboten steigern und mehr Betroffene darauf aufmerksam machen. Erhofft wird, dass dereinst eine Online-Therapie selbst für schwere Diagnosen denkbar wird.