Neuer Sturzdetektor kann Leben retten

Viele Senioren wollen so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben. Aber was, wenn sie stürzen? Ein neuartiger Sensor schlägt automatisch Alarm.

, 9. Februar 2016 um 10:28
image
  • praxis
  • forschung
  • senioren
Die neuste Entwicklung auf dem Gebiet der Sturzsensoren kommt aus  Norwegen. Das Forschungsinstitut SINTEF hat für das Softwareunternehmen Tellu AS einen neuen Drucksensor mitentwickelt, der auf alle Sturzarten reagiert - erstmals auch auf das Zusammensinken, das infolge der geringen G-Kräfte bislang nicht zu registrieren war. Dies berichtet das Forschungsmagazin ScienceDaily

Druckveränderungen werden gemessen

Die Sicherheit älterer Menschen, die meist so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben möchten, wird dadurch weiter erhöht. Der Sturzdetektor misst Druckveränderungen mit Präzision und Höhenunterschieden bis zu einem Zentimeter zwischen dem Sensor am Oberkörper und weiteren in der Wohnung oder im Haus verteilten Sensoren. 
Forscher Anders Liverud erklärt: «Wenn der Druck im Oberkörpersensor steigt, wird das Fallen der Person registriert». Dieses System übertrifft die Genauigkeit üblicher Sensoren, welche auf eine Beschleunigung oder das Bewegungsende in horizontaler Position reagieren.

Unterschiedliche Alarmierungsmöglichkeiten

Die Kommunikation über Bluetooth-Technologie zu einem Alarmierungsgerät oder Telefon beispielsweise mit einem Notfallzentrum für sofortige Hilfe kann überlebenswichtig sein. Die Forschung habe gezeigt, dass je länger die verletzte Person auf Hilfe warten muss, desto schwerwiegender die Folgen werden. Tella will Details jedoch erst mitteilen, wenn die Patente hinterlegt sind.

Viele Todesfälle durch Stürze

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) veröffentlichte in der Unfallstatistik STATUS 2014 Zahlen aus dem Jahr 2011; bei den 81- bis 90-jährigen ereigneten sich rund 115 tödliche Sturzunfälle in den eigenen vier Wänden oder im unmittelbaren häuslichen Umfeld wie dem Garten. Insgesamt starben in der Schweiz 1483 Personen an den Folgen eines Sturzes im häuslichen Umfeld.
Mehr:


  • Der Bericht von ScienceDaily in Englisch.
  • Eine ergänzende Medienmitteilung von SINTEF über die Sturzalarmierung auf Social Media.


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swiss Bridge Award 2025 geht an Krebsforschende aus Zürich und Berlin

Andreas Moor (ETH Zürich) und Inmaculada Martínez Reyes (DKFZ/Charité Berlin) erhalten je 250’000 Franken für ihre Arbeiten an zielgerichteten Krebstherapien – von «smarten» Proteinmolekülen bis zu personalisierten Immunzellen.

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

image

«Wir erreichen heute Areale, die früher unzugänglich waren»

Thomas Gaisl vom USZ über Präzisionsgewinne, Patientennutzen und technische Grenzen der robotisch-assistierten Bronchoskopie – das Interview.

Vom gleichen Autor

image

Katar sucht 4000 Fachpersonen aus der Gesundheitsbranche

Die Gesundheits-Strategie 2022 des Emirats will die medizinische Versorgung massiv abbauen. Der Wüstenstaat will 4000 Fachpersonen aus aller Welt rekrutieren.

image

Swiss Medtech Award: Das sind die drei Finalisten

Drei Unternehmen zeigen den State of the Art: Es geht um präzisere Tumor-Operationen, um Trainingshilfen für Schlaganfall-Patienten – und um Operationen in den Tiefen des Auges.

image

«Beeindruckend hoch»: Jeder dritte Arzt steigt aus

Neue Daten machen es offensichtlich: Die Gesundheitsbranche kann ihr Personal nur schlecht halten. Viele steigen aus. Und die meisten wechseln dann den Beruf und die Branche.