Pascal Rubin verlässt das Spital Riviera-Chablais. Und zwar per sofort, wie das Spital mitteilt. Rubin ist seit 2014 Generaldirektor der finanziell schwer angeschlagenen Spitalgruppe. In letzter Zeit wurde auch mehr und mehr Kritik gegen die Spitalleitung laut. Die Finanzchefin hat das gemeinsame Spital der Kantone Waadt und Wallis bereits im April verlassen.
Das Spital hat erst im vergangenen November im Neubau in Rennaz im Waadtländer Chablais die ersten Patienten aufgenommen. Das Hôpital Riviera-Chablais mit rund 350 Betten und knapp 1'500 Mitarbeitenden wird das Jahr 2019 mit einem Defizit von 17,9 Millionen Franken abschliessen, sechs Millionen waren budgetiert.
Tiefe Auslastung – Geld wird knapp
Die finanziellen Schwierigkeiten sind so gross, dass die Kantone Waadt und Wallis kürzlich eine Darlehensgarantie von 80 Millionen Franken gewährt haben. Derzeit sollen Audits prüfen, wie es soweit kommen konnte. So sollen etwa die Baukosten 440 Millionen statt 353 Millionen Franken betragen.
«Die öffentlichen Diskussionen über die finanzielle Situation und die Leitung des Riviera-Chablais-Spitals haben inzwischen einen solchen Grad an Personalisierung erreicht, dass keine ernsthafte Prüfung in der Sache mehr möglich ist», kommentiert Pascal Rubin seinen Rücktritt. Dies schaffe nicht die Bedingungen, die für die finanzielle Erholung des Spitals notwendig seien.