Zum ersten Mal in der Schweiz haben Forschende statt Röntgenstrahlen die Protonentherapie zur Krebsbehandlung an der Lunge eingesetzt. Durchgeführt wurde diese Art de Bestrahlung am Paul Scherrer Institut PSI in Villigen im Kanton Aargau,
wie das Forschungsinstitut mitteilt. Mit der am PSI entwickelten «Spot-Scanning-Bestrahlungstechnik» wird ein bleistiftdünner Teilchenstrahl aus Protonen auf den Tumor gerichtet. Dabei deponieren die Protonen fast ihre gesamte Energie direkt im Tumor und zerstören so die Krebszellen.
Strahlentherapiebedingte Nebenwirkungen vermindern
Die Therapie der an einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom erkrankten 60-jährigen Patientin erfolgt im Rahmen einer internationalen Studie. Die Patientin hat einen Tumor im fortgeschrittenen Stadium, der nicht operiert werden konnte.
Von dem Einsatz der besonders schonenden und präzisen Bestrahlungsart bei Lungenkrebs erhoffen sich die Ärzte weniger Nebenwirkungen am gesunden Lungengewebe und am Herz. Insgesamt sollen in die Studie 330 Patienten eingeschlossen werden, etwa zehn davon in der Schweiz.
Langjährige Expertise in der Strahlentherapie
Das PSI nimmt gemeinsam mit dem Radio-Onkologie-Zentrum der Kantonsspitäler Aarau (KSA) und Baden (KSB) an der Studie teil. Das Paul Scherrer Institut hat grosse Erfahrung mit Protonentherapie und behandelt damit schon seit 1996 erfolgreich Patienten mit Tumoren im Hals und Kopfbereich sowie am Körperstamm.