Der Verwaltungsrat der Hôpitaux neuchâtelois hat ein Budget bewilligt, das fürs Gesamtjahr 2017 ein Defizit von 6,4 Millionen Franken vorsieht. Es sei unter anderem die Folge einer Stagnation bei den Einnahmen im stationären Bereich – aber auch der Blockaden bei den Tarifen im ambulanten Geschäft.
«Dieses Ergebnis ist nicht zufriedenstellend, aber es wurde als akzeptabel beurteilt angesichts des schwierigen Umfelds»,
schreibt der HNE-Verwaltungsrat in seiner Mitteilung. Immerhin seien die Ursachen klar identifiziert, und der Aufwand sei unter Kontrolle: Hier budgetiert die Kantonsspital-Gruppe eine stabile Entwicklung.
Die Frage des Case-Mix-Index
Im letzten Jahr hatten die
HNE ein Defizit von über 10 Millionen ausgewiesen. Nach einer weiteren Durststrecke im laufenden Jahr hatte sich der Verwaltungsrat ursprünglich das Ziel gesetzt, ab 2017 wieder schwarze Zahlen zu präsentieren.
Eine Erklärung für den nun budgetierten Dämpfer: Der Case-Mix-Index kann nicht im gewünschten Ausmass erhöht werden. Der Abgang mehrerer spezialisierter Chirurgen im laufenden Jahr habe dazu geführt, dass der CMI «de manière significative» gesunken sei. Und die erwähnte erosion könne bis 2017 nur begrenzt durch die Rekrutierung neuer Ärzte kompensiert werden.
Ohne Umstrukturierung geht es nicht
Hinzu kommt die bekannte Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen mit entsprechend tieferen Einnahme-Möglichkeiten.
Der Verwaltungsrat der Kantonsspital-Gruppe wiederholt in seiner Mitteilung, dass eine nachhaltige Sanierung nur möglich sei, wenn die Strukturen der HNE-Spitäler umgebaut werden. Im Februar werden die Stimmbürger von Neuenburg über eine Umstrukturierung abstimmen, welche unter anderem die Konzentration von Standorten insbesondere im Neuenburger Jura vorsieht.