Kerri Clough-Gorr war zwischen Januar 2010 und Juni 2013 Research-Direktorin am Nationalen Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung (
Nicer). Zudem ist sie auf der Webseite der Universitäts Bern als
Assistenzprofessorin und Leiterin einer
Forschungsgruppe am Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) aufgeführt.
Nun wechselt die promovierte Epidemologin und Public-Health-Expertin nach Irland. Dort leitet sie ab August 2016 als Direktorin das «National Cancer Registry of Ireland». Und aus diesem Anlass gab sie
dem Fachmagazin «Irish Medical Times» ein Interview.
«Irland ist besser als die Schweiz»
Darin lobt sie das irische System und bezeichnet die Krebsregistrierung dort als viel besser als in der Schweiz. Welches Land aber die besseren Ergebnisse in der Krebstherapie aufweise, sei ein Vergleich wie zwischen Elefanten und Bäumen, so Clough-Gorr weiter. «Es sind zwei völlig unterschiedliche Gesundheitssysteme».
Ihr Ziel ist es, in Irland skandinavische Verhältnisse anzustreben. «Skandinavien ist im Erfassungsbereich und in der Datenverwendung für Krebsepidemiologie eine Klasse für sich», sagte Clough-Gorr.
Für die Epidemologin ist übrigens klar: Ein Krebsregister sollte überall verpflichtend und nicht auf freiwilliger Basis eingeführt werden.
Nationales Krebsregister in der Schweiz
Krebserkrankungen werden künftig in der Schweiz landesweit einheitlich registriert. Am 18. März 2016 wurde das Krebsregistrierungsgesetz vom Parlament verabschiedet. Erfasst sollen Basisdaten zur Person, zur Diagnose und Erstbehandlung sowie zum Krankheitsverlauf. Ziel ist es, eine schweizweit flächendeckende, vollzählige und vollständige Krebsregistrierung einzuführen.