Kein Witz: Vorsicht vor «Spion-Patienten»

Geheime Kontrollen durch schnüffelnde Patienten – im Auftrag der Versicherer? In unserem Nachbarland existiert dafür sogar eine rechtliche Grundlage.

, 16. September 2016 um 11:00
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  • praxis
Spitzel-Patienten oder besser gesagt Mystery Shopper dürfen in österreichischen Praxen seit kurzem offiziell kontrollieren und aufdecken, ob Ärzte leichtfertig Medikamente verschreiben oder Krankschreibungen zulassen.
Viele Mediziner halten von dieser Mystery-Shopping-Sonderregelung für Ärzte nicht viel, wie das deutsche Fachmedium «Medical Tribune» berichtet. Die Ärztekammer empfiehlt nun Vorsichtsmassnahmen. 

«Spione zerstören Vertrauen»


So sollten Ärzte konsequent die ldentität von ihnen unbekannten Patienten feststellen. Dabei könne auch eine Behandlung gemäss den geltenden Bestimmungen abgelehnt werden. 



Arztpraxen in ganz Österreich werden von der 
Ärztekammer zudem
 mit Flyern, Plakaten oder Wartezimmer-TV mit dem Thema «Spione zerstören Vertrauen» versorgt. 


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