Medbase, der private Anbieter von ambulanten medizinischen Dienstleistungen, expandiert weiter: Die Migros-Tochter plant, die Aktienmehrheit der Zahnärzte-Kette Zahnarztzentrum zu übernehmen. Das Unternehmen im Familienbesitz soll schrittweise in die Medbase-Gruppe integriert und mit allen 700 Mitarbeitenden weitergeführt werden.
«Wir sehen die Zahnmedizin als Teil der integrierten Versorgung und damit als eine sinnvolle Ergänzung zu unserem bestehenden Angebotsportfolio», sagt Medbase-Chef Marcel Napierala laut einer Mitteilung. Zudem sei die Dentalhygiene ein Beispiel einer «hervorragend funktionierenden Prophylaxe», welche ideal zur Vision von Medbase passe.
Wettbewerbshüter müssen überprüfen
Über die Details der beabsichtigen Übernahme haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug erfolge voraussichtlich im dritten Quartal 2020. Das Geschäft muss nun noch durch die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) geprüft werden.
Die von Sara und Christoph Hürlimann gegründete Zahnärzte-Gruppe mit Sitz in Zürich beschäftigt derzeit an über 30 Standorten in der ganzen Schweiz rund 300 Zahnärzte und Spezialisten. Die Kette ist der grösste Anbieter zahnmedizinischer Leistungen in der deutschsprachigen Schweiz.
Medbase: Umsatz um 50 Prozent gestiegen
Die Käuferin des Zahnarztzentrums, die Firma Medbase aus Winterthur, bietet seit 2001 schweizweit an über 50 Standorten verschiedene medizinische Dienstleistungen an. Seit 2020 ist das Unternehmen im Konsolidierungskreis der Migros-Gruppe. Zudem gehören seit kurzem auch mehr als 40 Filialen der Topwell-Apotheken zu Medbase.
Durch den Zusammenschluss mit den Santémed-Gesundheitszentren der Krankenkasse Swica entstand vor fünf Jahren das grösste Netzwerk in der ambulanten medizinischen Grundversorgung. Vor kurzem hat Medbase darüber hinaus eine Kooperation
mit der Privatklinikgruppe Hirslanden bekannt gegeben. 2019 betrug der Umsatz von Medbase 226 Millionen Franken, 50 Prozent mehr als noch im Vorjahr.