Der Angriff geschah am 30. Juli: Bei einer Arztpraxis im Breisgau wurden die Daten mit einer Schadsoftware so verschlüsselt, dass die Angestellten keinen Zugriff mehr hatte.
Dann versuchten die Elektronik-Einbrecher, die Backup-Datei zu löschen. Und dann wurde der Arzt per Mail aufgefordert, sich mit den Tätern in Verbindung zu setzen.
Diesen Fall machte
das Polizeipräsidium von Freiburg publik – auch um zu warnen und lehren. Der Arzt habe richtig reagiert und sofort die Polizei sowie den Systemadministrator eingeschaltet. Dadurch konnte die Backup-Datei gerettet werden, es kam zu keinem Datenverlust.
Glück gehabt
«Die Ermittler gehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der oder die Täter zu keinem Zeitpunkt Einsicht in die Daten hatten und es zu keinem Download der Daten kam», schreiben die Fahnder.
Dennoch: Was lehrt uns der Fall – ein Fall, der genauso ein paar Kilometer südlich in der Schweiz spielen könnte?
Zum einen, dass Arztpraxen für virtuelle Einbrecher ein attraktives Ziel sind. Mit den Patientendaten finden sie hier Materialien, die besonders heikel sind und sich deshalb für Erpressungen eignen.
«Ein ganz heikles Thema»
«IT-Sicherheit von Krankenhäusern und Arztpraxen ist ein ganz heikles Thema», sagte denn auch der bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz, Thomas Petri, gegenüber
«Medscape Deutschland».
Was tun? Nach dem Vorfall in Freiburg richtete die dortige Polizei folgende Tipps an die Praxisärzte:
- die Hardware aktuell halten;
- eine Virenschutzsoftware installieren, wobei dann die Virendefinitionen ständig aktuell gehalten werden sollten.
- Eine Firewall einrichten, die ebenfalls aktuell gehalten wird.
- Die Firmware des Routers regelmässig aktualisieren.
- E-Mails von unbekannten Absendern oder mit unbekanntem Anhang sofort löschen. Danach den Papierkorb sofort leeren.