Kantonsspital Aarau: Fünf Chefpositionen weniger

Das Kantonsspital Aarau (KSA) verkleinert die Zahl seiner Mitglieder der Geschäftsleitung um fast die Hälfte. Gleichzeitig schafft es die Stelle eines Chief Medical Officer und sucht zwei Chefs: einen CTO, der die Digitalisierungsstrategie umsetzt, und eine neue Pflegeleitung.

, 28. März 2018 um 14:01
image
  • kanton aargau
  • spital
Das Kantonsspital Aarau (KSA) verpasst sich eine neue Führungsstruktur: Ab Anfang Juli 2018 wird die KSA-Geschäftsleitung nur noch sieben statt heute zwölf Mitglieder umfassen. Dies hat der Verwaltungsrat entschlossen, wie das Spital am Mittwoch mitteilt. 
Mit der neuen Organisation der Führungsspitze reagiere das Kantonsspital auf die wachsenden Herausforderungen eines Zentrumsspitals im Gesundheitsmarkt, heisst es. 
Die Reorganisation tritt per Anfang Juli 2018 in Kraft. Kernpunkte der Veränderung sind neben der Verkleinerung der Geschäftsleitung die Schaffung von zwei neuen Funktionen. 
  • Dem Ärztlichen Direktor (Chief Medical Officer) wird die Linienverantwortung für die Ärzteschaft übertragen. Die Funktion des Ärztlichen Direktors übernimmt Christoph B. Egger, der bisherige Leiter Unternehmensentwicklung. Bereits per Anfang April 2018 wird er Stellvertreter von CEO Robert Rhiner. Rhiners Stellvertreter war bislang Andreas Huber, der scheidende Leiter und Chefarzt Labormedizin.  
  • Der Chief Technology Officer (CTO) wird für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie verantwortlich sein. Die Stelle des CTO will das KSA extern rekrutieren.

Pflegeleiterin Helen Weber verlässt das KSA

Neben dem Ärztlichen Direktor wird laut der Mitteilung der Präsident der Ärztekonferenz wie bisher Einsitz in der Geschäftsleitung nehmen. Für die Nachfolge von Andreas Huber werden Neuwahlen ausgeschrieben.
Auch im Bereich Pflege kommt es zu einer Änderung: Die Pflege als grösste Berufsgruppe werde neu nicht nur fachlich, sondern auch organisatorisch der Pflegedirektion unterstellt, heisst es weiter. 
Zudem hat die Leiterin Bereich Pflege und MTTD, Helen Weber, Ende November 2017 ihre Kündigung eingereicht. Sie verlässt das Unternehmen Ende Mai 2018. Helen Weber leitet seit drei Jahren den Bereich. Die Prozessmanagerin und diplomierte Pflegefachfrau war zuvor zehn Jahre am Universitätsspital Zürich (USZ) in unterschiedlichen Funktionen tätig.
Helen Weber ist derzeit die einzige Frau in der Geschäftsleitung. Ihre Position wird ersetzt und hat Einsitz in der Geschäftsleitung, wie es auf Anfrage heisst. Seit kurzem hat das KSA die offene Stelle über einen Headhunter ausgeschrieben.
Die neue Geschäftsleitung besteht ab 1. Juli 2018 aus folgenden Funktionen:
  • CEO (Robert Rhiner)
  • Ärztlicher Direktor (neu – Christoph B. Egger)
  • Präsident/-in der Ärztekonferenz (bislang Andreas Huber – vakant, Neuwahl)
  • Pflegedirektor/-in (bislang Helen Weber – Stelle ausgeschrieben)
  • Chief Technology Officer (neu – vakant)
  • Leiter Betrieb (Sergio Baumann)
  • Leiter Finanzen + Controlling (Thomas Fischer)
Nicht mehr in der Geschäftsleitung vertreten: 
  • CEO Spital Zofingen (Christian Reize)
  • Periooperative Medizin (Christoph Kindler)
  • Personal (Thomas Mauchle)
  • Medizin (Beat Müller)
  • Chirurgie (Mark Hartel)
  • Zentrale Medizinische Dienste (Thomas Roeren)
  • Bereichsleiter Frauen und Kinder (Gabriel Schär)
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.