Jüngere Kinder haben möglicherweise ein höheres Risiko, das neue Coronavirus Sars-Cov-2 an Bezugspersonen und Geschwister im Haushalt zu übertragen, als ältere Kinder. Dies zeigt eine aktuelle im Fachblatt «Jama Pediatrics» veröffentlichte Analyse aus Kanada mit über 6 200 Haushalten mit Corona-Infektionen.
Kinder bringen das Virus zwar umso häufiger in ihre Familien, je älter sie sind: So waren 14- bis 17-Jährige für 38 Prozent der eingeschleppten Fälle verantwortlich, unter Vierjährige dagegen nur für zwölf Prozent. Haben sich Kinder zwischen null und drei Jahren aber doch infiziert, geben sie den Sars-Cov-2-Erreger häufiger weiter als ältere Kinder, so die Studie. Sie steckten ihre Angehörigen mit einer 20 bis 40 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an als Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Lauren A. Paul et al. «Association of Age and Pediatric Household Transmission of SARS-CoV-2 Infection», in: «Jama Pediatrics», August 2021.
Andere Massnahmen zur Infektionskontrolle
Experten vermuten, dass das Verhalten der Kleinsten eine entscheidende Rolle spielt. Kleinkinder seien schwer bis gar nicht zur Einhaltung von Hygieneregeln zu bewegen. Körperkontakt zu Eltern und Geschwistern ist für sie enorm wichtig. Sind sie erkrankt, brauchen sie intensivere Pflege und Zuwendung. Ein infizierter Dreijähriger kann sich ausserdem nicht komplett isolieren.
Betreuende von erkrankten Kindern sollten den Studienautoren zufolge nach Möglichkeit andere Massnahmen zur Infektionskontrolle anwenden. Etwa das Tragen von Masken, vermehrtes Händewaschen und die Trennung von Geschwistern. Die aktuelle Studie stammt aus einer Zeit, in der Kitas, Schulen und andere Einrichtungen geöffnet waren und Kinder ein weniger eingeschränktes Leben führten.