Jetzt gibt es Pauschaltarife für ambulante Augen-Operationen

Pauschalen statt Tarmed-Positionen: Die Einkaufsgemeinschaft HSK und die Augenärzte-Gesellschaft SOG einigen sich auf Sammelpreise für mehrere chirurgische Eingriffe.

, 28. September 2018 um 14:07
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Zahlreiche Augenoperationen vergüten Helsana, Sanitas und KPT künftig nicht mehr nach Tarmed, sondern per Pauschaltarif. Für die Operation des Grauen Stars vereinbarte ihre Einkaufsgemeinschaft HSK mit der Augenarzt-Gesellschaft SOG beispielsweise eine Pauschale von 1'900 Franken; die Summe deckt alle Kosten inklusive allfälliger Komplikationen ab. 
Nebst Kataraktoperationen umfasst die Vereinbarung auch Glaukom-Eingriffe (Grüner Star), Vitrektomien (Entfernung des Glaskörpers) in Verbindung mit Katarakt sowie intravitreale Injektionen
Die Vereinbarung ist der umfassendste ambulante Pauschalvertrag, den HSK jemals mit einer Fachgesellschaft abgeschlossen hat.

Neue Anreize

Im Hintergrund steht, dass die Tarifexperten bei den bisherigen Tarmed-Rechnungen eine grosse Spannweite festgestellt hatten; dies erklärte sich unter anderem mit dem unterschiedlichen Einsatz von Materialen und deren Preisen.
Da der Tarmed vorschreibt, Materialkosten unverändert weiter zu verrechnen, bestand bisher kaum Anreiz zur Senkung der Materialkosten. SOG und HSK möchten nun mit dem neuen Vertrag bessere Anreize setzen.
Kein Problem bildeten offenbar die kantonalen Differenzen: Sie häten kaum Einfluss auf die Gesamtsumme einer Rechnung, argumentiert die HSK. Ein Beispiel: Die theoretische kantonale Streuung einer Kataraktrechnung beträgt maximal 60 Franken im Vergleich zu einer Rechnung mit durchschnittlichem Taxpunktwert.
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